China:Träumt weiter

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Seit die Aktien fallen, herrscht Ratlosigkeit. Hat der Staat nicht alle zur Gier animiert? Von einem Land, das anfängt zu zweifeln.

Von Kai Strittmatter

Der chinesische Traum. Der Staatschef hat einen, den er seinem Volk verschrieben hat: den vom mächtigen China, vor dem die Welt in Ehrfurcht verharrt. Aber frag ein Dutzend Chinesen und du wirst ein Dutzend Träume kennenlernen, ein jeder anders. Man könnte auch alle Fünfhundert fragen, jetzt, an diesem Tag, an diesem Ort, wie sie da stehen mitten in Shanghai, beim Volkspark, Ecke Guangdongstraße. Das heißt, nicht wenige tänzeln und springen ruhelos von einem Grüppchen, von einem Kombattanten zum nächsten. Kaum einer ist hier unter sechzig, aber es hält sie kaum auf ihrem Fleck, wie sie da einander mit den Zeigefingern vor der Nase herumwedeln und dem Gegenüber ihr Argument mit dem zusammengeklappten Fächer in die Brust pochen: Sie debattieren die Welt, ihr Land, das Auf und das Ab. Eigentlich nur das Ab, das gar kein Ende mehr nehmen mag.

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