China:Botschaft an Pekings Kritiker

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Ein Gericht verurteilt die bekannte chinesische Journalistin Gao Yu zu einer hohen Haftstrafe.

Von Kai Strittmatter, Peking

Ein Gericht in Peking verurteilte am Freitag die 71-jährige Journalistin Gao Yu zu sieben Jahren Haft, weil sie angeblich Staatsgeheimnisse an ausländische Medien verraten habe. Gao Yu, die auch als Kolumnistin für die Deutsche Welle gearbeitet hatte, kündigte an, Berufung einzulegen. "Wir erkennen das Urteil nicht an", sagte Mo Shaoping, einer ihrer Anwälte, der SZ. Das angebliche Geständnis der bekannten Journalistin habe die Polizei von ihr erpresst: "Sie haben ihr gedroht, andernfalls sei ihr Sohn nicht mehr sicher." Menschenrechtler kritisierten das Urteil scharf. Von "nackter politischer Unterdrückung im Gewand eines juristischen Prozesses" sprach Nicholas Bequelin, China-Experte von Human Rights Watch. Seit dem Amtsantritt von Parteichef Xi Jinping 2012 hat die Verfolgung Andersdenkender zugenommen.

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