CDU:Signal von der Basis

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Eine Premiere bei der CDU: Erstmals konnten Parteimitglieder über ein Sachthema abstimmen. Berlins Basis lehnte die Ehe für alle ab.

Von Anne Kostrzewa, Berlin

Eine Mehrheit der Berliner CDU-Basis lehnt die Ehe für alle ab. Zu diesem Ergebnis kommt eine Befragung der Mitglieder des Landesverbands. Nach Angaben der Berliner CDU war es das erste Mal, dass die Mitglieder eines Landesverbands zu einem Sachthema auf Bundesebene abstimmen konnten: Die rund 12 500 Berliner Parteimitglieder wurden gefragt, wie sie zur Ehe für alle stehen, 4500 gültige Wahlzettel kamen zurück, 300 waren ungültig. Die Wahlbeteiligung lag bei 38 Prozent. Am Freitag präsentierte der Berliner CDU-Chef Frank Henkel das Ergebnis. Danach stimmten 45 Prozent dagegen, homosexuelle Lebensgemeinschaften mit der Ehe gleichzustellen, 35 Prozent dafür. Henkel bestritt nach Bekanntgabe des Ergebnisses, dass ein "Riss" durch die Partei gehe: "Das ist gelebte Demokratie. Das war vorbildlich für die Union." Man habe gezeigt, "dass die Union eine Mitmachpartei ist. Ich halte das durchaus für ein Zukunftsmodell". Die Zustimmung zur Ehe für alle wäre richtungsweisend für den Unionskurs gewesen, auch im Bund. Nach einem Ja der Berliner Basis hätte der Landesverband beim Bundesparteitag im Dezember wohl einen entsprechenden Antrag eingereicht.

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