Bundestag:FDP sitzt neben AfD

Niemand wollte im Reichstagsgebäude neben den neuen Abgeordneten sitzen -jetzt hat der scheidende Bundestagspräsident Norbert Lammert entschieden. Und die Liberalen sind "not amused".

Von Nico Fried, Berlin

Der Streit um die Sitzordnung im neuen Bundestag ist vorerst beigelegt. Der sogenannte Vorältestenrat verständigte sich am Freitag unter Leitung des scheidenden Parlamentspräsidenten Norbert Lammert (CDU) darauf, dass die FDP-Fraktion in der konstituierenden Sitzung am 24. Oktober die Plätze zwischen der Union und der AfD einnehmen wird. Das teilte Lammert, der dem neu gewählten Bundestag nicht mehr angehört, in Berlin mit. Die Anordnung ist somit dieselbe wie für die letzte Bundesversammlung zur Wahl eines neuen Bundespräsidenten Anfang 2017. Die FDP hatte es zunächst abgelehnt, neben der AfD zu sitzen, und auf andere Sitzordnungen in einigen Landesparlamenten verwiesen. Sie behält sich vor, diese Frage nach der konstituierenden Sitzung erneut aufzuwerfen. Allerdings bräuchte sie für eine Änderung eine Mehrheit der Abgeordneten, was unrealistisch ist. Die Plätze in der ersten Reihe teilen sich so auf: Union fünf, SPD drei, FDP und AfD je zwei, Grüne und Linke je ein Platz. Noch nicht entschieden ist die Zahl der Vizepräsidenten. Sicher ist, dass jede Fraktionen einen Vize stellen wird; die SPD erwägt, einen zweiten zu beantragen. Die Union wird in Gestalt von Wolfgang Schäuble voraussichtlich auch den Präsidenten stellen.

© SZ vom 14.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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