Bürgerkrieg in Syrien:Hamas fordert Hisbollah zum Rückzug auf

Die radikal-islamische Hamas fordert die libanesische Hisbollah auf, sich aus dem Syrien-Konflikt zurückzuziehen. Eine prominente Diplomatin kehrt dem Assad-Regime den Rücken.

Die radikal-islamische Palästinenserbewegung Hamas hat die libanesische Schiiten-Bewegung Hisbollah aufgefordert, ihre Miliz aus Syrien abzuziehen. Hamas-Sprecher Salah al-Bardawil sagte in einem in Auszügen veröffentlichten Interview des Nachrichtensenders Al-Arabija, seine Organisation betrachte die Hisbollah als Partner im Widerstand gegen Israel. Es sei falsch, wenn sie jetzt in Syrien an der Seite des Regimes von Präsident Baschar al-Assad kämpfe.

Keine Bestätigung gibt es bisher für einen Bericht der Website Syriatruth, wonach die Hisbollah ohnehin planen soll, ihre Kämpfer demnächst aus dem Nachbarland abzuziehen und nur einige Dutzend Milizionäre in Syrien belassen will. Dank der Unterstützung durch die vom Iran aufgerüstete Hisbollah war es Assads Truppen am 5. Juni gelungen, die von Rebellen kontrollierte, strategisch wichtige Kleinstadt Al-Kusair einzunehmen.

Eine prominente Syrerin sagte sich einem Bericht zufolge von der Assad-Regierung los. Die regimekritische Website All4Syria meldete, die Diplomatin und Tochter eines Ministers, Lama Ahmed Iskander, die wie Assad zur religiösen Minderheit der Alawiten gehört, wolle sich bald auch öffentlich zu ihrer Entscheidung äußern. Wo sich die Diplomatin zur Zeit aufhält, die nach ihrer Arbeit im Konsulat in Dubai zuletzt in Damaskus tätig war, wurde nicht bekannt. Ihr Vater, Ahmed Iskander, war unter Präsident Hafis al-Assad, dem Vater des aktuellen Präsidenten, Informationsminister gewesen.

© Süddeutsche.de/dpa/AFP/jasch - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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