"Bridgegate"-Skandal in New Jersey:Gouverneur Christie soll gelogen haben

Lesezeit: 1 min

Wieder unter Druck: US-Gouverneur Chris Christie sieht sich von neuen Vorwürfen konfrontiert. (Foto: REUTERS)

Der "Bridgegate"-Skandal geht in die nächste Runde: Der republikanische Gouverneur Chris Christie soll angeblich doch von der umstrittenen Sperrung der George-Washington-Brücke bei New York gewusst haben.

Im Skandal um die Teilsperrung einer vielbefahrenen Brücke im US-Bundesstaat New Jersey ist der Gouverneur Chris Christie der Lüge bezichtigt worden. Der für die Schließung verantwortliche Behördenvertreter David Wildstein warf Christie Zeitungsberichten zufolge vor, entgegen seinen Beteuerungen von der Maßnahme gewusst zu haben.

Mitarbeiter des republikanischen Gouverneurs sollen im September mehrere Spuren der vielbefahrenen George-Washington-Brücke zwischen New York und der Stadt Fort Lee gesperrt haben, um deren Bürgermeister für mangelnde politische Unterstützung zu bestrafen. Der demokratische Bürgermeister von Fort Lee, Mark Sokolich, hatte sich im vergangenen Jahr geweigert, Christies Wiederwahl zu unterstützen.

Christie entschuldigte sich inzwischen für den "Bridgegate" genannten Skandal. Er bestritt aber vehement, von dem Vorgang auf der George-Washington-Brücke gewusst zu haben.

Es gebe Belege, dass Christie über die Schließung informiert war

Die New York Times und das Wall Street Journal veröffentlichten am Freitag einen Brief des Anwalts von David Wildstein, der bei der Hafenbehörde von New York und New Jersey für die George-Washington-Brücke zuständig war. Wildsteins Anwalt versichert nun in dem Schreiben, es gebe Belege dafür, dass Christie über die Schließung informiert gewesen sei. Wildstein, der mit Christie zur Schule gegangen ist, hatte die Sperrung angeordnet. Er und Christies stellvertretende Stabschefin Bridget Anne Kelly, auf die die Initiative zurückgeht, wurden inzwischen gefeuert.

Auch den jüngsten Vorwürfe widerspricht Christie. Der Gouverneur habe keinerlei "vorherige Kenntnis von der Schließung der Brücke gehabt", bekräftigte sein Büro in einer Erklärung. Christie weise alle Behauptungen von Wildsteins Anwalt zurück.

Christie hatte sich Anfang November eine zweite Amtszeit als Gouverneur von New Jersey gesichert. Der populäre Gouverneur, der mit seinem Einsatz nach dem Hurrikan "Sandy" über Parteigrenzen hinweg Anerkennung geerntet hatte, gilt als möglicher Präsidentschaftskandidat der Republikaner für 2016. Die "Bridgegate"-Affäre fügte seinem Image jedoch einigen Schaden zu.

© Süddeutsche.de/AFP/sks - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: