Bosnien-Herzegowina:Migranten schlafen in Bussen

Nach dem Brand eines Flüchtlings- und Migrantenlagers in Bosnien-Herzegowina haben Hunderte Menschen über Nacht in Bussen ausharren müssen. Sie hätten eigentlich am Dienstag in eine Kaserne gebracht werden sollen, doch Anwohner verhinderten mit Protesten, dass die Busse dorthin kamen. Am Mittwoch befanden sie sich immer noch in den Fahrzeugen, wie örtliche Medien berichteten. Der Großmufti der islamischen Gemeinschaft in Bosnien-Herzegowina, Husein Kavazović, forderte eine bessere Behandlung der Migranten. Die Lage sei beschämend für das Land und den Rest Europas. "Wir behandeln bedürftige Menschen nicht auf solche Weise", sagte er. Die Flüchtlinge stammten aus dem Lager Lipa nahe der bosnischen Grenze zu Kroatien. Dieses war vergangene Woche abgebrannt. Seither hatten die etwa 1000 Bewohner bei Schnee und kaltem Winterwetter zwischen den niedergebrannten Zelten ausgeharrt.

© SZ vom 31.12.2020 / AP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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