Bolivien:Haftbefehl gegen Ex-Präsidenten Morales

Evo Morales bei einer Pressekonferenz in Buenos Aires, wo er Asyl bekommen hat. (Foto: AFP)

Dem früheren Staatschef werden Rebellion, Terrorismus und Finanzierung von Terrorismus vorgeworfen. Morales lebt seit seinem Rücktritt im Exil.

Die bolivianische Staatsanwaltschaft hat einen Haftbefehl gegen den ehemaligen Präsidenten Evo Morales erlassen. Dem früheren Staatschef werde Rebellion, Terrorismus und Finanzierung von Terrorismus vorgeworfen, teilte die Behörde mit. Morales hält sich derzeit in Argentinien auf.

Der erste indigene Staatschef des südamerikanischen Landes war im November unter dem Druck des Militärs zurückgetreten, nachdem ihm von der Opposition und internationalen Wahlbeobachtern Betrug bei der Präsidentenwahl vom 20. Oktober vorgeworfen worden war. Er setzte sich zunächst ins Exil nach Mexiko ab, flog dann für einen Gesundheitscheck nach Kuba und ließ sich zuletzt in Argentinien nieder. In Bolivien übernahm daraufhin eine Interimsregierung die Amtsgeschäfte.

Im kommenden Jahr sollen in dem südamerikanischen Land Neuwahlen stattfinden. Morales Anhänger sowie seine Verbündeten in der Region sprechen von einem Putsch. Morales will bei der Wahl zwar nicht selbst als Kandidat antreten, wurde aber bereits zum Leiter der Wahlkampf-Kampagne seiner MAS-Partei ernannt. Er kündigte bereits an, dafür in seine Heimat zurückzukehren. "Ich habe keine Angst vor einer Festnahme", hatte er noch am Dienstag in Buenos Aires gesagt. "Ich habe das Recht, in Bolivien Politik zu machen."

© SZ.de/dpa/aner - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lateinamerika
:Die ewige Lust an der Macht

Boliviens geflohener Ex-Präsident Morales will aus dem argentinischen Exil in seine Heimat zurückkehren. Doch das Schicksal anderer Politiker in Südamerika zeigt: Eine Rückkehr geht selten gut.

Von Sebastian Schoepp

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: