Belarus:Tichanowskaja hofft auf Vermittlerrolle Deutschlands

Die belarussische Oppositionelle Swetlana Tichanowskaja am Montag in Berlin. (Foto: Getty Images)

Bundeskanzlerin Merkel trifft sich mit der belarussischen Oppositionellen Swetlana Tichanowskaja in Berlin. Der deutsche Botschafter soll Belarus vorübergehend verlassen haben.

Der deutsche Botschafter in Belarus, Manfred Huterer, hat das Land offenbar vorübergehend verlassen. Er sei am Dienstag ausgereist, "um Gespräche in Berlin zu führen", erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus dem Auswärtigen Amt. Demnach wolle die Bundesregierung sich solidarisch mit Polen und Litauen zeigen, die ihre Botschafter bereits zuvor aus der belarussischen Hauptstadt Minsk abgezogen hatten.

Bundeskanzlerin Angela Merkel trifft sich am Dienstagnachmittag zudem mit der belarussischen Oppositionellen Swetlana Tichanowskaja zu einem persönlichen Gespräch. Die Bürgerrechtlerin hofft dabei auf eine Vermittlerrolle Deutschlands im Machtkampf mit dem umstrittenen Staatschef Alexander Lukaschenko. "Wir möchten, dass Deutschland als eines der mächtigsten Länder der Welt bei Verhandlungen helfen kann", sagte Tichanowskaja in Berlin. "Jeder, der als Vermittler eintreten will, kann uns helfen."

Deutschland habe schon viel unternommen, sagte die Oppositionelle. Sie sei dankbar, dass die EU Sanktionen gegen Personen aus dem Umfeld von Machthaber Lukaschenko verhängt habe. "Das ist ein Sieg, aber es ist ein kleiner Sieg. Die Liste muss erweitert werden", sagte Tichanowskaja.

© SZ.de/dpa/lalse - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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