Bayer:Nichts als Klagen

Wie Konzern-Chef Baumann die Zukunft von Bayer gefährdet.

Von Elisabeth Dostert

So langsam entwickelt sich die Übernahme des US-Konzerns Monsanto für den deutschen Dax-Konzern Bayer zum Desaster. Zwar hat eine US-Richterin nun den Schadenersatz, der dem krebskranken Hausmeister Dewayne Johnson in einem Rechtsstreit um den Unkrautvernichter Glyphosat von einem Geschworenengericht zugesprochen worden war, von 290 auf knapp 79 Millionen Euro reduziert. Dies jedoch nicht aus sachlichen Gründen, sondern aus formalen. Allein in den Vereinigten Staaten sind bereits weit mehr als 8000 Klagen anhängig. Weitere dürften nun folgen. Am Ende könnten die Prozesse den Leverkusener Konzern viele Milliarden Euro kosten.

Den Schaden angerichtet hat Bayer-Chef Werner Baumann. Blind für Kritik und frei von Empathie hat er die Übernahme durchgefochten. Sie soll sein Meisterstück werden. Kritikern wie Umweltorganisationen wirft er vor, nur Spenden generieren zu wollen. Er lässt nur Studien gelten, die in sein Bild passen. Dank Glyphosat würden die Menschen satt, behauptet der Manager. Das grenzt schon an Hybris.

Durch sein Verhalten gefährdet Baumann die Zukunft des Konzerns - und Arbeitsplätze. Die Investoren reagieren. Seit Mitte August hat Bayer an der Börse rund ein Viertel seines Werts verloren. Baumann war lange Finanzchef. Diese Sprache versteht er.

© SZ vom 24.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: