Autoindustrie:Kluge Allianz

BMW und Daimler tun gut daran, ihre Kräfte zu bündeln.

Von Max Hägler

Wenn derzeit in Deutschland über Autos geredet wird, dann geht es meist um Abgase und Diesel - wichtige Probleme der Vergangenheit und Gegenwart, die es möglichst rasch in den Griff zu bekommen gilt. Was BMW und Daimler jetzt bekannt gegeben haben, zeigt, unter welchem Druck die Automobilbranche bei den Zukunftsthemen steht: Die beiden schärfsten Konkurrenten in der wichtigsten Industrie Deutschlands möchten intensiv zusammenarbeiten, um wesentliche Funktionen der Autos von morgen zu entwickeln.

Wer nicht genau hinschaut, könnte kritisieren, dass da ein Monopol entsteht. Doch das wäre eine irrige Einschätzung: Die Konkurrenten aus den USA und China, vor allem Tech-Konzerne, sind so mächtig und so schnell, dass alte Gewissheiten infrage stehen: Es gibt kein Naturgesetz, dass die Deutschen immer vorne sind in der Autoindustrie. Deshalb ist dies eine kluge Allianz.

Niemand weiß, ob BMW und Daimler gemeinsam stark genug sein werden. Aber diese Partnerschaft zur Entwicklung autonom fahrender Autos ist richtig - aus Arbeitnehmersicht, weil die Wahrscheinlichkeit steigt, dass Jobs erhalten bleiben, aber auch aus Konsumentensicht: Denn die Software aus Europa dürfte vertrauenswürdiger sein als jene der Wettbewerber.

© SZ vom 01.03.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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