Die finnische Atomaufsichtsbehörde STUK hat einen Anstieg radioaktiver Strahlung im Atomkraftwerk Olkiluoto 2 im Westen des Landes festgestellt. Es habe aber keinen Austritt von Radioaktivität gegeben und die Situation sei unter Kontrolle. "Dies ist ein bedeutender und außergewöhnlicher Vorfall, und wir meinen, dass es wichtig ist, darüber korrekt zu informieren", erklärte Gesundheitsministerin Aino-Kaisa Pekonen. Die Internationale Atomaufsichtsbehörde IAEA in Wien teilte mit, von dem Vorfall informiert worden zu sein. Die finnische Behörde STUK habe erklärt, der Reaktor sei heruntergefahren worden.
Olkiluoto ist eine Insel vor der Westküste Finnlands. Sie liegt rund 250 Kilometer nordwestlich von Helsinki. Die zwei Siedewasserreaktoren aus den 1970er-Jahren haben eine Leistungsfähigkeit von jeweils knapp 900 Megawatt. 2005 wurde mit dem Bau eines neuartigen Druckwasserreaktors begonnen, der nach vielen Verzögerungen nun 2022 den kommerziellen Betrieb aufnehmen soll. Die Baukosten werden auf mehr als das Dreifache der ursprünglich genannten drei Milliarden Euro geschätzt.