Asyl:Immer weniger Afghanen erhalten Schutz

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Abgelehnte Asylbewerber sollen abgeschoben werden, obwohl die Lage in dem Land am Hindukusch gefährlich ist. Doch die Schutzquote für Afghanen sinkt kontinuierlich - mittlerweile auf unter 50 Prozent.

Von Bernd Kastner, München/Kabul

Die Schutzquote für Flüchtlinge aus Afghanistan sinkt kontinuierlich. Haben 2015 noch mehr als 77 Prozent der Asylbewerber vom Hindukusch in Deutschland Schutz bekommen, sank diese Quote im vergangenen Jahr auf 60 und in den ersten beiden Monaten 2017 auf knapp 48 Prozent. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor. Über mehr als 27 000 Asylanträge wurde demnach im Januar und Februar entschieden, nur gut 13 000 wurden positiv beschieden, sei es, dass der Antrag anerkannt oder zumindest ein Abschiebeverbot ausgesprochen wurde. "Die Schutzquote sinkt, während die Unsicherheit in Afghanistan zunimmt. Das ist absolut widersinnig", kritisierte die Abgeordnete der Linken, Ulla Jelpke. Wenn Bundesinnenminister Thomas de Maizière angeblich sichere Gebiete in Afghanistan erwähne, sei das "reine Propaganda", um die Abschiebungen durchzusetzen.

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