Für die mindestens 7000 südostasiatischen Flüchtlinge, die auf Booten im Golf von Bengalen treiben, wächst die Aussicht auf Rettung. Der Regierungschef von Malaysia, Najib Razak, hat am Donnerstag mitgeteilt, Küstenwache und Marine seines Landes seien angewiesen, aktiv nach Flüchtlingsbooten zu suchen und die Passagiere in Sicherheit zu bringen.
Najib Razak hatte bis zum Mittwoch, als das Drama der Flüchtlinge auf dem Meer zwischen Malaysia, Indonesien und Thailand schon mindestens zwei Wochen dauerte, nur zugesagt, Malaysia werde Flüchtlinge für ein Jahr Zuflucht zu gewähren, wozu sich auch Indonesiens Regierung bereit erklärt hat. Von Suchaktionen für die Hilflosen auf den Booten war aber zunächst nicht die Rede gewesen. Fischer, die Flüchtlinge gerettet haben, berichteten, dass viele in schlechtem Zustand seien.
Malaysia, Indonesien und Thailand hatten in den vergangenen Tagen mehrere Schiffe mit Flüchtlingen vor ihren Küsten auf das Meer zurückgeschickt und nur notdürftigst versorgt. Ein Sprecher des indonesischen Außenministeriums sagte am Donnerstag Agenturen zufolge, seine Regierung habe noch keine Rettungsanweisung gegeben, berate aber darüber. Auch Thailand hat bisher keine aktiven Hilfseinsätze angekündigt. Die Flüchtlinge gehören zum großen Teil der muslimischen Minderheit der Rohingya aus Myanmar an, die dort diskriminiert wird, aber auch Bangladescher sind unter den Boatpeople.
Um die Gründe des Exodus der Rohingya anzugehen, will das EU-Parlament per Dringlichkeitsresolution Druck auf Myanmar ausüben, den Rohingya eine Sicherheit zu bieten. "Die EU steht in der Pflicht, den Druck auf Myanmar aufrechtzuerhalten, solange sich die Menschenrechtssituation nicht verbessert", sagte die Grüne Vizepräsidentin des Menschenrechtsausschusses, Barbara Lochbihler.