Bis in die Morgenstunden haben die Armenier den Rücktritt des Premiers gefeiert, haben auf den Dächern ihrer Autos getanzt, gehupt, gejubelt und gesungen. Die Gehwege waren übersät mit Flaschen und den Resten von Feuerwerk, daneben lagen die Wracks von Autos, die der Last der Tänzer nicht standgehalten haben. Am Morgen nach dem großen Tumult liegt Eriwan still und sauber in der Sonne. Studenten ziehen mit Plastiktüten durch die Straßen und sammeln die letzten Zigarettenstummel von den Gehwegen, über die sie noch am Vortag lärmend und protestierend marschiert sind. Denn an diesem neuen Tag gedenkt Armenien des Genozids vor 103 Jahren. Und es begeht ihn mit Würde.
Armenien:Nach der Revolution vereint im Gedenken
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Die Erinnerung an den Genozid vor 103 Jahren bringt die Generationen in Eriwan zusammen. Nun beginnt die Suche nach einer stabilen Regierung.
Von Julian Hans, Eriwan
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