Anschläge in Damaskus:Ban Ki Moon sieht al-Qaida in Syrien am Werk

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UN-Generalsekretär Ban Ki Moon vermutet hinter jüngsten Anschlägen in Syrien das Terrornetzwerk al-Qaida - eine Einschätzung, die dem Assad-Regime zupasskommen dürfte.

Das Terrornetzwerk al-Qaida hat sich nach den Worten von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon in die Revolte in Syrien eingemischt. Er glaube, dass die Extremistenorganisation für einen Doppelanschlag in Damaskus mit mindestens 55 Toten vor rund einer Woche verantwortlich sei, sagte Ban am Donnerstag in New York. "Das schafft erneut ein sehr ernsthaftes Problem."

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon (Foto: AFP)

Zugleich hob Ban die UN-Schätzung für die Toten des seit März 2011 währenden Konflikts auf mindestens 10.000 an. Mit der Einschätzung des UN-Chefs zu al-Qaida dürfte sich die Regierung in Damaskus bestärkt fühlen. Das international weitgehend isolierte Syrien erklärt seit Monaten, aus dem Ausland finanzierte "Terroristen" würden hinter dem Aufstand stecken. Die Regierung verdächtigt besonders Saudi-Arabien und Katar der Unterstützung, die sich für eine Bewaffnung der Gegner von Präsident Baschar al-Assad starkmachen.

Die syrische Regierung hatte den Vereinten Nationen vor kurzem eine Liste mit 26 festgenommen Ausländern vorgelegt, die zum Kampf eingeschleust worden seien. 20 dieser Personen seien Mitglieder von al-Qaida und über die Türkei ins Land gelangt, erklärten die Behörden.

Moskau warnt Westen vor Intervention

In Syrien befinden sich knapp 260 unbewaffnete UN-Beobachter, die die Einhaltung eines Waffenstillstands überwachen sollen. Dieser gilt seit fünf Wochen, ist jedoch von beiden Seiten mehrfach gebrochen worden.

Mit Blick auf Syrien und den Iran warnte Russland vor einer militärischen Intervention des Auslands. An einem gewissen Punkt könnten Handlungen, die die Souveränität eines Landes untergraben würden, zu einem voll ausgewachsenen regionalen Krieg führen, sagte Ministerpräsident Dmitri Medwedjew in St. Petersburg. "Ich möchte niemanden ängstigen, aber Atomwaffen könnten dabei eine Rolle spielen", warnte Medwedjew.

© Reuters/AFP/odg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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