Aktuelles Lexikon:Schaltjahr

Wie das Bürgerliche Gesetzbuch den Geburtstag am 29. Februar regelt.

Von Marc Beise

Wie war das noch mal mit dem Schaltjahr? Ist immer dann, wenn Fußball-Weltmeisterschaft ist? Nein, bei Olympia? Die Frage ist wichtig, denn das Schaltjahr hat einen Tag mehr, den 29. Februar, und das Mitgefühl mit jenen, die in drei von vier Jahren vor- oder nachfeiern mussten, begleitet einen schon seit der Schulzeit. Meistens wurde nachgefeiert, was dem Gesetz entsprach, das, es hilft ja nichts, den Beginn der Volljährigkeit für Nichtschaltjahre, genannt Gemeinjahre, regeln muss. Nach Paragraf 187 Absatz 2 Satz 2 des Bürgerlichen Gesetzbuchs endet ein Lebensjahr mit Ablauf des Tages vor dem Jahrestag. Heißt also für Schalttagkinder, dass ihr offizieller Geburtstag in Gemeinjahren auf den 1. März fällt. Schon die alten Ägypter hatten berechnet, dass die Erde nicht genau 365 Tage für die Reise um die Sonne braucht, sondern knapp sechs Stunden länger, und glichen das alle vier Jahre aus. Der Römer Julius Caesar übernahm die Regelung in seinen julianischen Kalender, bei dem das Jahr mit dem Februar endete, weshalb dort der 29. Februar angehängt wurde. Seit der Nachjustierung durch Kaiser Augustus sind Schaltjahre jene, die durch vier teilbar sind, beginnend mit 8 nach Christus. Also wird 2020 ein Schaltjahr werden, mit 29. Februar und übrigens auch mit Olympischen Sommerspielen, in Tokio.

© SZ vom 27.12.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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