Aktuelles Lexikon:Konferenz von Jalta

Vor 75 Jahren wurde Europa politisch neu geordnet.

Von Paul-Anton Krüger

Vor 75 Jahren landeten zwei Douglas C-54 Skymaster auf der Krim. An Bord waren der britische Premier Winston Churchill und US-Präsident Franklin D. Roosevelt. Vom 4. bis zum 11. Februar 1945 sollten sie mit ihrem Gastgeber, dem sowjetischen Diktator Josef Stalin, in Jalta die Ordnung Europas und weiter Teile Asiens nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs vorzeichnen. Den Tag über berieten die Delegationen, am späten Nachmittag kamen die "Großen Drei" zu den Plenarsitzungen der Konferenz von Jalta unter Roosevelts Vorsitz im Liwadija-Palast zusammen. Die frühere Sommerresidenz des Zaren am palmenbestandenen Ufer des Schwarzen Meeres hatte Stalin Roosevelt zugewiesen, der auf einen Rollstuhl angewiesen war. Der runde Konferenztisch, an dem die Besatzungszonen in Deutschland, die Einflusssphären in Osteuropa und der Kriegseintritt der Sowjetunion gegen Japan nach der Kapitulation Nazi-Deutschlands festgelegt wurden, ist dort noch zu besichtigen. Die Kontroversen über die Konferenz dauern bis zum heutigen Tag an. Anders als Stalin zusagte, ließ er keine freien Wahlen in den von der UdSSR kontrollierten Gebieten in Osteuropa zu. Von Roosevelt ist der Ausspruch überliefert: "Ich habe nicht gesagt, dass das Ergebnis gut war. Ich sagte, dass es das Beste war, das ich erreichen konnte."

© SZ vom 04.02.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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