Aktuelles Lexikon:Frauentag

Berlin will künftig am 8. März den Frauentag feiern.

Von Susan Vahabzadeh

Der Internationale Frauentag wurde 1910 auf der Zweiten Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz erfunden, der erste fand am 19. März 1911 statt. Es nahmen zunächst einmal nur vier Länder teil: Deutschland, Dänemark, Österreich-Ungarn und die Schweiz. Die Idee war allerdings nicht, zu Hause zu bleiben - der Tag sollte für Kundgebungen genutzt werden, die Frauen kämpften damals noch ums Wahlrecht. Einheitlich auf den 8. März wurde er erst 1921 verlegt, nachdem 1917 an diesem Tag demonstrierende Arbeiterinnen in Petrograd die Februarrevolution ausgelöst hatten. Der Frauentag wurde seither in Deutschland mehrfach abgeschafft und wieder eingeführt, aber gesetzlicher Feiertag war er noch nie. Das soll er aber nun werden. Am 24. Januar wird im Berliner Abgeordnetenhaus abgestimmt, ob der 8. März ein arbeitsfreier Tag sein soll. Nur in Berlin - aber für Frauen und Männer gleichermaßen. Über alle gesetzlichen Feiertage außer dem Nationalfeiertag am 3. Oktober entscheiden die Länder selbst. Berlin hat bislang nur neun Feiertage, weniger als jedes andere Bundesland - Bayern ist mit 13 Feiertagen Spitzenreiter. Als zusätzlicher Feiertag stand in Berlin auch der Reformationstag am 31. Oktober zur Auswahl. Ein Frauentag wäre in Deutschland der dritte nicht kirchliche Feiertag neben dem Tag der Arbeit am 1. Mai und dem Tag der Deutschen Einheit.

© SZ vom 14.12.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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