Aktuelles Lexikon:Europacup

Einst spielten nur die Besten mit, nun geht es vor allem ums Geld.

Von Sebastian Fischer

Europa ist für viele Sportler ein Sehnsuchtsort. "Wir wollen nach Europa", so lautet gern die Zielsetzung, gemeint ist damit: der Europacup, Sammelbegriff für Wettbewerbe, die ein Kontinentalverband ausrichtet, ursprünglich für die besten Mannschaften eines jeden Landes. Im Fußball gibt es seit 1955 den Europapokal der Landesmeister, der seit 1992 Champions League heißt und in den Neunzigerjahren aus kommerziellen Gründen sukzessive für weitere Vereine außer den Meistern geöffnet wurde. Im Europacup der Pokalsieger, 1960 eingeführt und 1999 wieder eingestellt, war Borussia Dortmund 1966 der erste deutsche Gewinner eines europäischen Titels. Das Finale machte Geschichte als "Wunder von Glasgow". Europacupspiele versprechen Prestige, sie werden unter der Woche und unter Flutlicht ausgetragen, so weit die Tradition. Doch vermehrt ist synonym auch vom "internationalen Geschäft" die Rede - und das trifft den Kern des Wettbewerbs eher. Der europäische Verband Uefa hat nun bekanntgegeben, dass es von 2021 an neben der Champions League und der nachrangigen Europa League auch noch eine Europa League 2 geben wird. Aus Deutschland wird der Tabellensechste oder -siebte mitmachen. Und weil es bald so viele europäische Spiele gibt, werden manche wohl schon nachmittags beginnen.

© SZ vom 04.12.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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