Aktuelles Lexikon:Chanukka

Über ein jüdisches Fest, das am Montag zu Ende geht.

Von Paul Munzinger

An Chanukka gedenken die Juden eines Wunders. Im Jahr 3597 ihrer Zeitrechnung (165 oder 164 vor Christus) eroberten jüdische Aufständische, angeführt von Judas Makkabäus, den Tempel in Jerusalem aus der Hand des hellenistischen Herrschers Antiochos zurück. Doch weil der Tempel von Antiochos geschändet worden war - er hatte dort unter anderem Kultbilder des griechischen Gottes Zeus aufstellen lassen -, mussten die Juden das Heiligtum neu weihen. Chanukka bedeutet wörtlich Einweihung. Im Inneren des Tempels fanden sie allerdings nur einen unversehrten Ölkrug vor, um den siebenarmigen Tempelleuchter, die Menora, zu entzünden. Das Öl hätte eigentlich nur für einen Tag gereicht. Doch - ein Wunder! - es reichte für acht Tage. So lange dauert deshalb Chanukka, das Lichterfest. Es beginnt am 25. Kislew, im christlichen Kalender des Jahres 2019 der 22. Dezember, und endet an diesem Montag. Am ersten Abend entzünden Juden eine Kerze, am zweiten zwei und so weiter, bis am letzten Tag acht Kerzen am Leuchter brennen. Chanukka soll ein Freudenfest sein, doch in den USA wird das "Festival of Lights" dieses Jahr im wahren Wortsinn überschattet: In New York brach am Samstag ein Angreifer in das Haus eines Rabbiners ein und verletzte fünf der Gäste mit einem Messer.

© SZ vom 30.12.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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