Woran lässt sich erkennen, wann es wieder zu einem Ausbruch des Coronavirus in Deutschland kommt? Dafür wird gerne die Reproduktionszahl, kurz R, herangezogen. Sie besagt, wie viele Menschen eine infizierte Person derzeit durchschnittlich ansteckt. Liegt dieser Wert unter eins, sinkt die Zahl der täglich Neuinfizierten. Steckt jeder Erkrankte mehr als eine weitere Person an, kommt es zu einem neuen Ausbruch. Doch nun veröffentlicht das Robert Koch-Institut (RKI) zwei Reproduktionszahlen. Hinzugekommen ist der 7-Tage-R-Wert, auch geglättetes R genannt. Er besagt, wie viele Menschen eine infizierte Person vor ein bis zwei Wochen durchschnittlich ansteckte, soll so die langfristige Entwicklung der Pandemie abbilden und weniger anfällig auf lokale Ausbrüche reagieren. Das RKI muss dafür schätzen, wie viele Menschen innerhalb eines Zeitraums von sieben Tagen neu erkrankt sind. Vergleicht man nun zwei solche Zeitfenster im Abstand von vier Tagen - so lange dauert es, bis eine Generation Infizierte die nächste angesteckt hat - ergibt sich die Reproduktionszahl. Zuletzt lag das 7-Tage-R stets bei Werten um 0,9, die kritische Grenze von 1 wurde also seit den ersten Lockerungen nicht überschritten - ganz im Gegensatz zum alten R-Wert, der am vergangenen Wochenende über 1 kletterte.
Aktuelles Lexikon:7-Tage-R-Wert
Niemand kann die Zukunft voraussagen, aber realistisch abschätzen, ob eine zweite Corona-Welle droht.
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