Die USA und Vertreter der militant-islamistischen Taliban haben an diesem Samstag im Golfemirat Katar ein Abkommen über Wege zu einem Frieden in Afghanistan unterzeichnet. Das Abkommen soll einen stufenweisen Abzug der US-Truppen aus Afghanistan einleiten und zu baldigen innerafghanischen Friedensgesprächen führen.
Die Zahl der US-Soldaten soll in einem ersten Schritt um etwa ein Drittel reduziert werden. Das geht aus einer gemeinsamen Erklärung der afghanischen und der US-amerikanischen Regierung hervor, die veröffentlicht wurde. Demnach soll die Zahl der US-Streitkräfte von aktuell zwischen 12 000 und 13 000 binnen 135 Tagen auf 8600 reduziert werden.
Gleichzeitig arbeiteten die USA mit der Nato und anderen Verbündeten daran, die Zahl der Nato-Truppen proportional dazu ebenfalls zu verringern, heißt es in der Erklärung weiter. Die USA und ihre Verbündeten würden alle ihre verbleibenden Streitkräfte innerhalb von 14 Monaten abziehen.
Dies gelte unter der Voraussetzung, dass die militant-islamistischen Taliban ihren Verpflichtungen zur Verhinderung von Terrorismus nachkommen. Außerdem sollen sie Friedensgespräche mit der Regierung in Kabul aufnehmen.
Das Abkommen soll einen 18 Jahre währenden Krieg beenden, der mit dem Einmarsch von US-Truppen in Afghanistan kurz nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 begann. Der längste Krieg in der Geschichte der Vereinigten Staaten hat Zehntausenden Menschen den Tod gebracht und die USA mehr als 750 Milliarden Dollar (knapp 677 Milliarden Euro) gekostet.