Afghanistan:Taliban töten entführte Soldaten

Kämpfer der Taliban haben in der nordöstlichen Provinz Badachschan mehrere afghanische Soldaten ermordet. Die meisten sollen erschossen worden sein, nachdem die militanten Islamisten sie verschleppt hatten. Die Bundeswehr hatte sich vor fünf Monaten aus dem Gebiet zurückgezogen.

Fünf Monate nach dem Abzug der Bundeswehr aus der nordostafghanischen Provinz Badachschan haben Taliban-Kämpfer dort offiziellen Angaben zufolge mehrere afghanische Soldaten getötet. Das sagte der Sprecher der Provinzregierung, Abdul Maroof Rasekh.

Bereits am Montagabend sei ein aus der Provinzhauptstadt Feisabad kommender Logistik-Konvoi der Armee nahe des Unruheregion Wardudsch in einen Hinterhalt geraten.

Über die Zahl der dabei getöteten Personen gibt es je nach Quelle unterschiedliche Angaben: Die Deutsche-Presse-Agentur schreibt, dass bei dem Gefecht zwei Soldaten getötet und 23 weitere verschleppt worden. Aufständische hätten anschließend 16 davon erschossen und die anderen sieben auf Bitten von Stammesältesten freigelassen. Die Nachrichtenagentur AFP berichtet von 24 entführten Soldaten, von denen 17 getötet und sieben freigelassen worden seien.

Die Taliban bestätigten den Angriff - und machen Angaben zum Hergang des Angriffs und zur Zahl der Opfer. Taliban-Sprecher Sabiullah Mudschahid sagte, dass 15 Soldaten bereits bei dem Überfall getötet wurden. Ein weiterer sei in der Gewalt der Aufständischen an seinen Verletzungen gestorben. Elf Soldaten seien im Austausch gegen gefangene Taliban-Kämpfer freigelassen worden.

Die meisten Gegenden Badachschans gelten als relativ sicher. In Wardudsch operieren aber schon seit längerem Aufständische. Die Bundeswehr hatte ihr Feldlager in Feisabad im Oktober den Afghanen übergeben.

© Süddeutsche.de/dpa/AFP/mane - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: