Afghanistan:Haddid N. ist wieder frei

20 Tage saß er im berüchtigten Gefängnis der US-Armee im afghanischen Bagram, nun ist der Deutsch-Afghane Haddid N. wieder in deutscher Obhut. Nach SZ-Informationen ist der 23-Jährige aus dem Gewahrsam der US-Armee entlassen worden.

Daniel Brössler

20 Tage hatte er keinen Kontakt zur Außenwelt: Nun ist der Deutsch-Afghane Haddid N. wieder frei. Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung ist der 23-Jährige aus dem Gewahrsam der US-Armee in Afghanistan entlassen worden. Der Bundesbürger ist am Samstag in die Obhut der deutschen Botschaft in Kabul übergeben worden, bestätigte das Auswärtige Amt in Berlin.

20 Tage war der Deutsch-Afghane Haddid N. hier gefangen: im berüchtigten Militärgefängnis Bagram. (Foto: AFP)

Am Tag zuvor hatte Außenminister Guido Westerwelle (FDP) telefonisch mit seiner US-Kollegin Hillary Clinton über den Fall gesprochen. Er zeigte sich erleichtert, dass der Fall nun gelöst werden konnte. "Ich bin erleichtert über die Lösung des Falls und danke der amerikanischen Außenministerin Hillary Clinton für ihr Engagement", sagte er.

Die deutsche Botschaft unterstütze den deutschen Staatsangehörigen auf seinen Wunsch hin bei der möglichst schnellen Ausreise nach Deutschland, teilte das Auswärtige Amt mit.

Der Student der Fachhochschule in Frankfurt am Main war am 8. Januar 2011 - offenbar unter falschem Terrorverdacht - im Haus seines Vaters verhaftet worden. Seitdem wurde der 23-Jährige im Militärgefängnis Bagram festgehalten. Der Deutsch-Afghane war bereits zuvor ins Visier der Frankfurter Justiz geraten. Sie stellte 2010 ihre Ermittlungen ein, weil ihm kein konkreter Kontakt zu Terroristen nachgewiesen werden konnte. Im Zuge des Verfahrens war dem 1987 in Frankfurt geborenen Haddid N. der Pass entzogen worden, den er später zurückbekam.

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