Afghanistan:Ermordete Deutsche stammte aus Sachsen

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Nach einer Mitteilung des Auswärtigen Amtes handelt es sich bei der in Afghanistan getöteten Ärztin um eine 35-Jährige aus Sachsen. Der einzige Überlebende des Angriffs wird nun Kabul verhört.

Die beim schwersten Angriff auf ausländische Helfer in Afghanistan getötete Deutsche stammt aus Sachsen. Die Frau sei 35 Jahre alt gewesen, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes am Sonntag in Berlin. Weitere Einzelheiten teilte er nicht mit.

Das Hauptquartier der christlicher Hilfsorganisation International Assistance Mission (IAM) in Kabul. (Foto: dpa)

Die Zeitung Bild am Sonntag meldete, das deutsche Opfer habe für das Ärzteteam um die Britin Karen Woo und den Amerikaner Tom Little als Dolmetscherin gearbeitet. Little wird als sehr erfahren beschrieben, er habe seit mehr als drei Jahrzehnten in Afghanistan gearbeitet.

Insgesamt waren bei dem Angriff zehn ausländische Helfer getötet worden. Die Bundesregierung verurteilte den "feigen Mord" und forderte die Bestrafung der Täter. Diese hatten die Deutsche, sechs Amerikaner, eine Britin und zwei Afghanen erschossen, die als Augenarzt-Team im humanitären Einsatz unterwegs waren.

Die Leichen der in einem entlegenen Berggebiet im Nordosten Afghanistans getöteten Helfer wurden am Sonntag per Hubschrauber nach Kabul gebracht. Die US-Botschaft teilte mit, Vertreter der amerikanischen, deutschen und britischen Botschaften sowie der afghanischen Behörden seien dabei, die Leichen zu identifizieren.

Ebenfalls nach Kabul gebracht wurde der Fahrer der Gruppe, der als einziger überlebte. Der afghanischer IAM-Mitarbeiter rezitierte seinen Angaben zufolge er aus dem Koran, um zu zeigen, dass er Moslem ist. Jetzt wird er von den afghanischen Sicherheitskräften vernommen.

Trotz des Angriffs will die betroffene christliche Hilfsorganisation International Assistance Mission (IAM) ihre Arbeit fortsetzen. IAM wies zugleich die Anschuldigung der Taliban zurück, die Mitarbeiter hätten missioniert. Die Opfer waren nach Angaben der Polizei am Donnerstag im Grenzgebiet zwischen der gefährlichen Provinz Nuristan und der ruhigeren Provinz Badachschan getötet worden. Inzwischen bekannten sich die Taliban zu der Tat.

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