Äthiopien:Warnung vor Flüchtlingskrise

Äthiopiens Ministerpräsident Abiy Ahmed hat weitere Luftangriffe in der abtrünnigen Region Tigray im Norden des Landes angekündigt. "Unser Einsatz zielt darauf ab, die schon viel zu lang andauernde Gesetzlosigkeit zu beenden und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen", erklärte Abiy. Das Parlament in Addis Abeba billigte unterdessen die Bildung einer Übergangsregierung in Tigray und stellte damit die Legitimität der Regionalregierung dort in Frage. Wegen der Eskalation wachsen Befürchtungen, dass nicht nur das Land mit seinen 110 Millionen Bewohnern, sondern die gesamte Region am Horn von Afrika destabilisiert werden könnte. So warnen die UN vor einer Flüchtlingskrise angesichts der zunehmenden Spannungen. Neun Millionen Menschen liefen Gefahr, vertrieben zu werden, erklärte die UN-Behörde für die Koordination Humanitärer Angelegenheiten OCHA am Sonntag. Zudem sei die Versorgung mit lebensnotwendigen Gütern in der Region nicht mehr gesichert.

© SZ vom 09.11.2020 / AP/Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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