Unabhängigkeit:Katalanisches Parlament stimmt für Abspaltung

  • Das katalanische Parlament hat eine Resolution verabschiedet, die innerhalb der nächsten 18 Monate zur Bildung einer unabhängigen Republik führen soll.
  • Spanien hatte bereits im Vorfeld rechtliche Schritte angekündigt.

Das Regionalparlament von Katalonien hat eine Resolution verabschiedet, die den Prozess zur Abspaltung von Spanien bis 2017 einleitet. 72 Abgeordnete der separatistischen Allianz Junts pel Sí (Gemeinsam fürs Ja) des katalanischen Ministerpräsidenten Artur Mas und die Linkspartei CUP stimmten für den Vorschlag. Es gab 62 Gegenstimmen.

Wie die spanische Zeitung El Paìs berichtet, sieht der Plan vor, innerhalb der nächsten 30 Tage die Arbeit an einer neuen Sozial- und Krankenversicherung und den öffentlichen Finanzen aufzunehmen. Am Ende soll eine unabhängige Republik stehen.

Spanische Regierung plant Verfassungsklage

Die spanische Regierung in Madrid sieht eine Abspaltung der Region im Nordosten Spaniens als verfassungswidrig an. Regierungschef Mariano Rajoy hatte im Falle einer Bestätigung des Vorschlags rechtliche Schritte gegen das regionale Parlament in Barcelona angekündigt. Die Resolution der Katalanen macht explizit deutlich, dass das Parlament Entscheidungen des spanischen Verfassungsgerichts nicht anerkennt.

Katalonien hat 7,5 Millionen Einwohner. Bei den Wahlen zum Regionalparlament bekamen die Separatisten die meisten Sitze, allerdings nicht die meisten Stimmen.

© SZ.de/dpa/AP/ewid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Katalonien
:Für Artur Mas sind 48 Prozent zu wenig

Kataloniens Regionalpräsident hoffte auf ein klares Votum für die Abspaltung von Spanien - und verlor. Um seine politische Zukunft steht es nun ähnlich schlecht wie um die Unabhängigkeit Kataloniens.

Von Thomas Urban

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: