Mit einem Gewehr bewaffnet dringt der Grieche in die Mülleimerfabrik ein, verletzt drei Menschen und verschanzt sich mit zwei Geiseln in dem Werksgebäude: Eine Geiselnahme im nordgriechischen Komotini ist in der Nacht zum Freitag nach zwölf Stunden zu Ende gegangen. Wie die Polizei mitteilte, ergab sich der 52-jährige Geiselnehmer den Beamten. Offenbar wollte er mit der Tat seine Wiedereinstellung erzwingen.
Sondereinheiten der Polizei umstellten das Fabrikgebäude in der Industriezone der kleinen Stadt nach Bekanntwerden der Geiselnahme. Nach etwa drei Stunden gelang es den Beamten, Verhandlungen mit dem Täter aufzunehmen. Dabei soll auch ein Psychologe zum Einsatz gekommen sein.
Der 52-Jährige verlangte demnach in den Gesprächen Antidepressiva, die ihm schließlich auch gebracht worden seien. Danach hätten die Verhandlungen schnell Fortschritte gemacht. Um kurz nach Mitternacht (Ortszeit) warf der Mann sein Jagdgewehr schließlich vor das Gebäude und gab auf.
Die Verletzten befinden sich nach Krankenhausangaben vom frühen Donnerstagabend nicht mehr in Lebensgefahr. Nach Informationen griechischer Medien handelt es sich um einen der Besitzer der Fabrik, einen Angestellten sowie einen Polizisten.
Die Firma "Helesi" bestätigte diese Angaben. Wie es in einer Erklärung des Unternehmens weiter heißt, war der Geiselnehmer vor acht Monaten entlassen worden, weil er "instabil" gewesen sei. Lokale Medien berichteten, der Täter forderte neben seiner Wiedereinstellung eine Entschädigung von 31.000 Euro.
Die Arbeitslosenquote in Griechenland liegt wegen der schweren Krise bei 21 Prozent. Die Tendenz ist steigend.