Zugunglück im Elsass:Entgleister TGV bremste zu spät

Mit einem Kran wird der im Elsass entgleiste TGV geborgen. (Foto: REUTERS)
  • Zu spätes Bremsen war die Ursache für das Unglück eines TGV-Testzugs am vergangenen Wochenende im Elsass.
  • Die Geschwindigkeit des Zuges sei beinahe 100 Kilometer pro Stunde zu hoch gewesen, teilt die staatliche Bahngesellschaft Frankreichs mit.
  • Bei dem Unglück kamen elf Menschen ums Leben.

265 statt 176 Kilometer pro Stunde

Das Unglück eines französischen TGV-Testschnellzugs ist nach Angaben der staatlichen Bahngesellschaft SNCF durch falsches Bremsen verursacht worden. Der Zug sei zu spät verlangsamt worden, weshalb er bei einer Geschwindigkeit von 243 Stundenkilometern entgleist sei, sagten Vertreter der SNCF auf einer Pressekonferenz. Außerdem hätten sich bei dem Unglück am Samstag sieben statt der erlaubten vier Menschen im Führerhaus aufgehalten.

Beim Wechsel von der Hochgeschindigkeitstrasse auf die traditionelle Bahntrasse sei der Zug mit 265 statt mit den üblichen 176 Kilometern pro Stunde unterwegs gewesen.

Schwerstes TGV-Unglück seit Inbetriebnahme

Bei dem Zugunglück im Elsass kamen elf Menschen ums Leben, 42 weitere wurden verletzt, darunter vier Kinder. Insgesamt saßen bei der Testfahrt 53 Menschen in dem TGV. Weshalb sich auch Kinder im Zug befanden, sei derzeit noch Gegenstand der Ermittlungen, ebenso die Frage, weshalb das Führerhaus überbelegt war, erklärte die SNCF. Sie kündigte Disziplinarmaßnahmen und Sanktionen gegen die Verantwortlichen an, "sobald es die Ermittlungen erlauben".

Das TGV-Unglück war das schwerste seit Inbetriebnahme des Hochgeschwindigkeitszugs im Jahr 1981. Der Zug entgleiste nördlich von Straßburg. Bereits am Wochenende hatte sich die SNCF erstaunt über die Anwesenheit von Kindern gezeigt. "Ein Testzug ist ein Testzug", sagte Konzernchef Guillaume Pepy.

© Süddeutsche.de/AFP/fued - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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