Zika-Virus:Mann steckt Frau an

Im Urlaub in Puerto Rico hat sich ein Mann mit dem Zika-Virus infiziert. Wieder zu Hause in Deutschland, infizierte er seine Partnerin beim Sex. Die WHO empfiehlt nach Reisen in Risikogebiete dringend den Gebrauch von Kondomen.

Von Hanno Charisius, München

Zum ersten Mal ist eine sexuelle Übertragung des Zika-Virus in Deutschland bekannt geworden. Wie das Robert-Koch-Institut in Berlin am Freitag mitteilte, lasse sich eine Übertragung durch Mücken in diesem Fall ausschließen. Ein Mann hatte sich auf einer Reise in Puerto Rico mit dem Zika-Virus infiziert. Nach seiner Rückkehr Anfang April übertrug er den Erreger beim Sex auf seine Partnerin, die zwei Wochen später ebenfalls erkrankte. Ähnliche Fälle wurden laut Weltgesundheitsorganisation WHO bereits aus neun weiteren Ländern berichtet. Normalerweise wird das Zika-Virus durch den Stich infizierter Mücken übertragen. Es gilt als sehr wahrscheinlich, dass der Erreger bei ungeborenen Babys infizierter Frauen schwere Schädelfehlbildungen und neurologische Schäden verursachen kann. Das Auswärtige Amt und die Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin empfehlen Männern deshalb nach einer möglichen Exposition in den Ausbruchsgebieten, für sechs Monate Kondome zu gebrauchen, bei Sex mit Schwangeren und Frauen, die schwanger werden können. Zika-Ausbrüche sind aktuell in weiten Teilen Mittel- und Südamerikas, der Karibik aber auch in Ländern des Südpazifiks bekannt. Zu den Symptomen einer Infektion zählen vor allem Hautausschlag und Gelenkschmerzen.

© SZ vom 14.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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