Erstmals hat offenbar ein Wolf in Deutschland einen Menschen angegriffen und leicht verletzt. Ein Gemeindearbeiter sei bei der Pflege einer Grünanlage am Friedhof in Steinfeld im Landkreis Rotenburg-Wümme von einem Wolf in die Hand gebissen, teilte die Polizei im Kreis Rotenburg mit. Auch das Umweltministerium in Hannover bestätigte den mutmaßlichen Angriff.
Das Tier, so die Polizei, soll sich dem 55-Jährigen bei Arbeiten an einem Zaun von hinten genähert und nach seiner Hand geschnappt haben. Der Mann hatte während der Arbeit auf dem Boden gekniet und mit der Hand nach hinten gefasst. Dabei, so erzählte es der Mann später, habe er bemerkt, dass sie festgehalten wurde. Drei weitere Wölfe eines Rudels hätten sich ebenfalls in der Nähe aufgehalten. Der Mann habe sich befreien und die Wölfe vertreiben können.
"Seit der Rückkehr der Wölfe ist noch kein Mensch jemals angefallen worden", sagt Roland Gramling, der Pressesprecher der Umweltorganisation WWF. Der Fall im Landkreis Rotenburg müsse nun untersucht werden. "Man muss das in jedem Fall ernst nehmen, unabhängig davon, ob es ein Wolfsrudel oder eine Hundemeute war", sagt Gramling.
Wie eine Sprecherin des vom Land Niedersachsen betriebenen Wolfsbüros sagte, untersuchen zwei Mitarbeiter den gemeldeten Vorfall. Möglicherweise ließen sich an der verarzteten Hand des Mannes DNA-Spuren sicherstellen, um zu prüfen, ob es sich tatsächlich um einen Wolfsbiss handelt. In den kommenden Tagen sollen Erkenntnisse vorliegen und veröffentlicht werden.