Radevormwald:Brand in Wohnhaus - Vater soll Familienmitglieder getötet haben

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Nach dem Brand haben Nachbarn Kerzen vor dem Wohnhaus in Radevormwald aufgestellt. (Foto: Christopher Neundorf/imago images/Kirchner-Media)

Am Freitagabend waren fünf Leichen in dem Haus gefunden worden. Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen.

Nach dem Fund von fünf Leichen in einem Wohnhaus in Radevormwald im Bergischen Land geht die Polizei von einem Tötungsdelikt innerhalb der Familie aus. Nach bisherigen Ermittlungen habe ein 41-Jähriger seine 37 Jahre alte Ehefrau, die beiden ein und vier Jahre alten Töchter sowie seine 77 Jahre alte Schwiegermutter und anschließend sich selbst getötet, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Samstag in Köln mit. "Für eine Beteiligung weiterer Personen liegen keine Anhaltspunkte vor", erklärten die Ermittler nach der Obduktion der Leichen.

Als Tatwaffe habe er ein Messer verwendet. Dann habe der Mann das Haus angezündet, bevor er sich selbst auf die gleiche Weise tötete. "Das Motiv für die Tat dürfte in dem Scheitern der ehelichen Beziehungen zu sehen sein", erklärten die Ermittler.

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Am Freitag um 17 Uhr war den Angaben zufolge ein Notruf bei der Feuerwehr eingegangen, dass ein Wohnhaus brenne. Bei den Löscharbeiten seien dann die Einsatzkräfte auf die fünf Leichen gestoßen. Um etwa 19.30 Uhr sei die Feuerwehr wieder abgezogen. Es sei "nichts mehr zu machen gewesen". Spurensicherung und Brandermittler der Polizei untersuchten das Haus.

Das langgestreckte Gebäude mit einem Erdgeschoss und einem teilweise ausgebauten Dachgeschoss liegt an einer Hauptverkehrsstraße am Rande von Radevormwald im Ortsteil Herbeck. An dem Haus waren Fenster zerborsten, aber keine starken Spuren von Feuer zu erkennen. Am Samstag waren die zerborstenen Fenster durch Spanplatten ersetzt, die Rollläden an Fenstern heruntergelassen. Der mutmaßliche Tatort wurde abgesperrt.

Anmerkung der Redaktion: Wir haben uns entschieden, in der Regel nicht über Selbsttötungen zu berichten. Grund dafür ist die hohe Nachahmerquote nach jeder Berichterstattung über Suizide. Eine Ausnahme sind zum Beispiel Berichte, die das Leid der Angehörigen thematisieren, weil sie auch präventiv wirken können. Wenn Sie sich selbst betroffen fühlen, kontaktieren Sie bitte umgehend die Telefonseelsorge ( www.telefonseelsorge.de ). Unter der kostenlosen Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 erhalten Sie Hilfe von Beratern, die schon in vielen Fällen Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen konnten.

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