Lugner tanzt, Lugner lacht. Nach einigen Skandalen in den vergangenen Jahren ist der Wiener Opernball diesmal für den österreichischen Bauunternehmer Richard Lugner, 82, friedlich verlaufen. Sein Stargast, die italienische Schauspielerin Elisabetta Canalis, Ex-Freundin von Hollywood-Schauspieler George Clooney, fegte mit ihm übers Parkett. Kurz vor dem Opernball hatte Canalis noch extra Tanzstunden genommen. Trotzdem lief nicht alles glatt.
"Ich konnte mit Richard Lugner kaum mithalten", sagte sie. Auch ihre rote Robe bereitete ihr einige Probleme. Dafür scheint sie mit anderen Werten gepunktet zu haben. "Sie ist wirklich sehr nett und macht alles mit", sagte Lugner über seinen Ehrengast. Auch Lugners Ehefrau Cathy - "Spatzi" - war von Canalis angetan: "Sie ist sehr lieb und total am Boden geblieben." In vergangenen Jahren hatte Lugner mit Gästen wie Paris Hilton und Kim Kardashian einige Mühe.
2014 hatte Lugner Kardashian eingeladen. Der Auftritt mit der Amerikanerin verlief für "Mörtel" jedoch enttäuschend. Nach kaum zwei Stunden verließ Kardashian genervt den Ball. "Es war eine Schweinerei", sagte Lugner hinterher. Später am Abend entwickelte sich vor der Loge des Baulöwen dann auch noch eine Schlägerei.
Ganz anders in diesem Jahr. Stars und Sternchen flanierten eher unaufgeregt durch die Wiener Staatsoper. Und selbst Naomi Campbell (rechts) posierte artig mit Millionärsgattin Kathrin Glock - der Frau des Waffenherstellers.
Model Larissa Marolt, hier mit Freund Whitney Sudler-Smith, nutzte den Ball, um Öffentlichkeitsarbeit in eigener Sache zu betreiben.
Modeschöpfer Harald Glööckler kam mit Ehemann Dieter. Gerade haben sich die beiden in Berlin eher unpompö(ö)s das Ja-Wort gegeben, in Wien sind sie gerade auf Hochzeitsreise - und sparen nicht an optischem Glamour.
Helmut Berger ließ sich von einem lädierten Knöchel nicht vom Ballbesuch abhalten - und wurde in die Oper getragen. Für Aufsehen sorgten höchstens seine roten Zehnnägel. Den Ball selbst verbrachte er dann friedfertig in der Loge seiner Gastgeber. Selbst das in der Staatsoper geltende Rauchverbot beachtete er, wie die österreichische Nachrichtenagentur APA berichtet.
Damit scheint der Plan der Veranstalter aufzugehen, dem Opernball wieder ein seriöseres Image zu geben. Das Fest solle vor allem ein Treffpunkt der Kulturschaffenden sein, betonte der Gastgeber, Staatsoperndirektor Dominique Meyer.
Insgesamt feierten mehr als 5000 Gäste am Donnerstag in Wien. An Skandalen mangelte es in diesem Jahr, an Verpflegung nicht: Dem Veranstalter zufolge wurden etwa 800 Flaschen Sekt und Champagner und 1800 Wiener Würstel serviert.