Wetter:Wetterdienst warnt: «Zeljko» bringt heftige Stürme

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Ein Drachen fliegt bei Sturmböen über der Skulptur Tiger and Turtle in Duisburg. (Foto: Martin Gerten)

Offenbach/Berlin (dpa) - Ein schwerer Sturm mit Böen in Orkanstärke und Gewittern zieht aus dem Westen über Deutschland heran. Wegen des Sturmtiefs "Zeljko" gab der Deutsche Wetterdienst (DWD) Warnungen für Nordrhein-Westfalen, Hessen und Niedersachsen heraus.

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Offenbach/Berlin (dpa) - Ein schwerer Sturm mit Böen in Orkanstärke und Gewittern zieht aus dem Westen über Deutschland heran. Wegen des Sturmtiefs „Zeljko“ gab der Deutsche Wetterdienst (DWD) Warnungen für Nordrhein-Westfalen, Hessen und Niedersachsen heraus.

Auch in Schleswig-Holstein wappneten sich Helfer für das erwartete Unwetter an der Küste: „Wir bereiten uns darauf vor wie auf einen Herbststurm“, sagte ein Leitstellensprecher. Heftiger Wind fegte bereits über Sachsen-Anhalt. Auf dem Brocken im Harz wurden Windgeschwindigkeiten von mehr als 113 Kilometer pro Stunde gemessen, wie der DWD in Leipzig mitteilte.

„An der niedersächsischen Nordseeküste könnte es bereits ab Nachmittag zu Windgeschwindigkeiten bis zu 120 Stundenkilometern kommen“, warnte DWD-Meteorologin Jutta Perkuhn in Hamburg. „Zeljko“ sollte von der Nordsee über Dänemark bis nach Schweden ziehen.

Die Sturmlage sei für den Sommer „ungewöhnlich heftig“, hieß es vom DWD in Offenbach. Gegen Abend sollte sich „Zeljko“ bis an die Nordsee vorarbeiten. In der Mitte Deutschlands könne der Wind Geschwindigkeiten von bis zu 80 Stundenkilometern erreichen. Zu erwarten seien auch Gewitter mit Regen und Starkregen, die wichtigere Rolle spiele aber der schwere Sturm, erklärte Meteorologin Magdalena Bertelmann.

Der DWD warnte vor herabstürzenden Dachziegeln, Ästen und umstürzenden Bäumen. Bei Aktivitäten im Freien sei „größte Vorsicht geboten“. Weil die Bäume voll belaubt sind, bieten sie dem Sturm viel Angriffsfläche. Im Süden und Südosten sollte es hingegen relativ ruhig bleiben.

Unwetter hatten bereits in der Nacht zum Samstag mehrere Regionen getroffen - zu Schäden kam es etwa bei Blitzeinschlägen. Zahlreiche Feste und Events im Freien wurden vorsorglich abgesagt: In Nordrhein-Westfalen stoppte die größte Kirmes am Rhein ihren Betrieb. In Dortmund wurde zur Enttäuschung Zehntausender junger Leute das Musikfestival „Juicy Beats“ abgesagt, in Köln die Sportveranstaltung „Women's Run“. In Niedersachsen fiel das Musikfestival „Wesermove“ in Nordenham aus. In Baden-Württemberg gab es bereits am Freitagabend ein vorzeitiges Ende für das Musik-Open-Air „Das Fest“.

In Hamburg kam die Frage auf, ob provisorische Zelte für Flüchtlinge aus Furcht vor dem Unwetter geräumt werden sollten. „Wir haben die Wetterprognosen fortlaufend verfolgt und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass dies nicht erforderlich ist“, sagte Björn Domroese von der Innenbehörde.

Starker Wind führte in Mülheim an der Ruhr offensichtlich zu einem schweren Arbeitsunfall. Wie die Feuerwehr mitteilte, war eine an einem Kran hängende Last ins Schwingen geraten und gegen die Fahrerkabine eines Radladers gekracht. Dessen Fahrer wurde schwer verletzt. Auch auf den Straßen gab es Unfälle mit Verletzten.

In der Nacht zum Sonntag sollte sich das Sturmfeld von Westen her abschwächen und nach Osten und Nordosten ziehen. Am Sonntag herrscht dann sozusagen die Ruhe nach dem Sturm, und es wird vorübergehend ruhiger mit einem Mix aus Sonne und Wolken.

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