Wasserrohrbruch in Stuttgart:Schlammlawine richtet schwere Schäden an

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"Dramatische Zustände": In Stuttgart ist am Samstagmorgen oberhalb eines Hangs eine Leitung geborsten. Zehntausende Liter Wasser ergossen sich über die Kaltentaler Abfahrt und bildeten eine Schlammlawine. Zwei Menschen mussten aus ihrem umspülten Haus gerettet werden.

Schreck am Samstagmorgen: In Stuttgart hat sich nach einem Wasserrohrbruch eine Schlammlawine gebildet und schwere Schäden angerichtet. Mehrere Häuser wurden evakuiert und die Bewohner in Sicherheit gebracht, hieß es von Seiten der Polizei und Feuerwehr. Ein Hang wurde teilweise abgetragen, Steine und Geröll blockierten Straßen und Gleise der Stadtbahn. Verletzt wurde niemand.

In Stuttgart hat sich nach einem Wasserrohrbruch eine Schlammlawine gebildet und schwere Schäden angerichtet. Dieses Golf-Cabrio ist wohl ein Totalschaden. (Foto: dpa)

Gegen 7.20 Uhr war nach Angaben des Energiekonzerns EnBW eine Leitung im Wassertransportnetz gebrochen. Das Rohr mit 60 Zentimetern Durchmesser barst demnach in Hanglage am Rande des Wohngebietes oberhalb der sogenannten Kaltentaler Abfahrt. Ein "sehr starker Wasserschwall" habe sich daraufhin den Hang hinunter ergossen. Die Feuerwehr sprach von Zehntausenden Litern.

Der Wasser- und Geröllstrom überflutete die Kaltentaler Abfahrt von Vaihingen nach Stuttgart, floss bis in die Ortsmitte von Kaltental und überspülte auch die Gleise einer Strecke der Stuttgarter Stadtbahn. Es kam zu erheblichen Behinderungen im Stadtverkehr. Die Linie 1 der Stadtbahn war blockiert.

Polizei befreit Hausbewohner mit Tieren

Ein Sprecher der Feuerwehr sprach von zwischenzeitlich "dramatischen Zuständen". 50 Helfer waren im Einsatz. Zur Sicherheit wurde zudem eine Tauchergruppe angefordert.

Ein Wohnhaus wurde durch das Wasser komplett umspült. Die beiden Bewohner sowie ein Hund und eine Katze wurden von den Rettungskräften befreit. Laut Polizei mussten insgesamt sieben Anwohner ihre Häuser verlassen. Eine 73 Jahre alte gehbehinderte Frau wurde vorübergehend in einem Altenheim untergebracht.

Die Feuerwehr war nach dem Unglück stundenlang damit beschäftigt, das betroffene Wohngebiet, die Kaltentaler Abfahrt sowie die Gleise der Stadtbahn von Schlamm und Geröll zu befreien. Geologen und Statiker wurden angefordert, um die betroffenen Gebäude auf ihre Standsicherheit zu prüfen. Zunächst war nicht klar, ob die Häuser weiterhin bewohnbar sind. Auch war am Samstag noch nicht abzusehen, wie hoch die Schäden insgesamt sind.

Die Ursache für den Wasserrohrbruch wird ermittelt. Der Feuerwehr gelang es zügig, den Wasserfluss zu stoppen. Die betroffene Leitung wurde vom Wassernetz getrennt. Die angrenzenden Wohngebiete wurden über eine weitere Hauptleitung mit Wasser versorgt.

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