Virtual Reality im Gerichtssaal:Im Auge des Betrachters

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(Foto: Collage: SZ, Fotos: imago, dpa. Getty)

Wo stand das Auto des Täters? Von wo aus hat er geschossen? Im Prozess um den Polizistenmord von Kusel hat sich erstmals in Deutschland ein Richter eine 3-D-Brille aufgesetzt, um sich am Tatort umzuschauen. Die neue Technik hält Einzug in die Gerichtssäle. Doch es gibt auch Kritik.

Von Christoph Heuser

Auf der Kreisstraße 22, zwischen Mayweilerhof und Ulmet im Kreis Kusel in Rheinland-Pfalz, schießt Andreas K. in einer Nacht Ende Januar 2022 zwei Polizisten in den Kopf und tötet sie. Monate später will Richter Raphael Mall im Prozess um den sogenannten Polizistenmord von Kusel den Tatort in Augenschein nehmen. Dazu setzt er sich weder ins Auto noch holt er eine Lichtbildmappe aus den Gerichtsakten. Mitten im Gerichtssaal zieht er sich eine Virtual-Reality-Brille auf und sieht ein 3-D-Modell der Kreisstraße aus dieser Nacht. "Das ist Wahnsinn", sagt er. Für die Kammer, die Strafverteidiger und die Öffentlichkeit ist der Einsatz von Virtual Reality (VR) eine völlig neue technische Möglichkeit; Kritiker sehen darin aber auch eine Gefahr.

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