Nordrhein-Westfalen:Polizei ermittelt gegen mutmaßlichen Kindesentführer

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  • Ein Junge hat ausgesagt, ein Mann habe ihn auf dem Schulweg ins Auto gelockt und entführen wollen. Als der Fahrer einen Unfall verursachte, habe er fliehen können.
  • Die Polizei ermittelt gegen einen 21-Jährigen. Er hat gestanden, den Jungen mitgenommen zu haben.

Im Fall der mutmaßlichen gescheiterten Kindesentführung von Velbert hat ein 21-Jähriger gestanden, den Jungen in seinem Auto mitgenommen zu haben. Der Mann sei bereits polizeibekannt, jedoch nicht wegen ähnlicher Straftaten, bestätigte ein Sprecher der Polizei Mettmann der SZ. Nun werde gegen ihn wegen Freiheitsberaubung ermittelt. Welchen Grund der Mann für das Mitnehmen des Jungen angibt, wollte die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen nicht preisgeben.

"Wir haben im Augenblick aber keine rechtliche Möglichkeit, ihn festzunehmen. Wir brauchen Zeugen für die angeblichen weiteren Vorfälle dieser Art", sagte der Sprecher. In den sozialen Medien hätten zahlreiche Menschen von ähnlichen Fällen in der Umgebung berichtet. Jedoch habe sich bis jetzt niemand bei der Polizei gemeldet.

Nach Schilderung des Zwölfjährigen sprach ihn auf dem Weg zur Schule ein Mann aus seinem Auto heraus an und forderte ihn auf, zu ihm ins Auto zu steigen, in einen schwarzen VW-Kleinwagen. Er werde ihn zum Unterricht fahren, habe der Unbekannte gesagt. Der Junge zögerte, der Mann sei zunehmend aggressiv geworden und habe auf ihn eingeredet. Schließlich, so der Zwölfjährige, sei er eingestiegen.

Velbert bei Essen
:Polizei fahndet nach mutmaßlichem Kindesentführer

Ein Junge gibt an, auf dem Weg zur Grundschule Opfer einer versuchten Entführung geworden zu sein. Ein Autounfall des mutmaßlichen Täters soll ihn vor Schlimmerem bewahrt haben.

Doch statt in Richtung Schule, die nur wenige Fußminuten entfernt liegt, sei der Mann auswärts in Richtung Wodantal gefahren. In einer Linkskurve habe der mutmaßliche Entführer die Kontrolle über seinen Wagen verloren und rutschte in eine Böschung. Daraufhin sei der Junge ausgestiegen, ohne, dass der Mann ihn aufgehalten hätte. Die Polizei hält die Aussagen des Jungen für glaubwürdig. An besagter Stelle fanden sich entsprechende Unfallspuren.

Ein Werkstattbesitzer hatte den Hinweis auf den Tatverdächtigen gegeben. Demnach hatte der Mann bei ihm einen schwarzen Kleinwagen im fraglichen Zeitraum gemietet. Tatsächlich entdeckten Ermittler an dem Wagen Unfallspuren, die zu dem Geschehen passten.

© SZ.de/dpa/eca - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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