USA: Kontroverse Geschäftsidee:Knarre for free

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"Chef, bin Laden auf Leitung eins." Ein Autohändler in Florida hatte den Einfall, beim Kauf eines Geländewagens eine Kalaschnikow umsonst draufzulegen - mit durchschlagendem Erfolg.

Chuck-Norris-Nacheiferern dürfte bei dieser Werbeaktion das Herz aufgehen: Wer derzeit bei einem Autohändler im US-Bundesstaat Florida einen Pick-up kauft, erhält umsonst eine Kalaschnikow dazu. Mit diesem Angebot ist es dem Geschäftsführer von Nation Trucks, Nick Ginetta, in der Ortschaft Sandford gelungen, innerhalb von vier Tagen seine Verkaufszahlen zu verdreifachen.

"Kaufe einen Truck und kriege die AK-47 umsonst dazu", lautet die simple - und nicht unumstrittene - Werbebotschaft von Nation Trucks. (Foto: dpa)

Seit dem Beginn der Aktion am vergangenen Mittwoch habe er 21 Gutscheine für das Sturmgewehr AK-47 verteilt, sagte Ginetta. "Ich wollte Lärm machen, eine Debatte auslösen - und dass man von mir spricht", sagte der frühere Soldat und Verfechter des Rechts zum Tragen von Waffen.

Doch von dem Erfolg der Aktion sei er selber überrascht. Nun will er das Angebot bis Ende des Monats fortsetzen. Vorsichtshalber hat er schon einmal hundert Kalaschnikows zurücklegen lassen.

Die Käufer seien nicht verpflichtet, das halbautomatische Sturmgewehr zu nehmen, sagte Ginetta, sie könnten auch eine andere Waffe erhalten. Das Angebot sei auf seine Kunden zugeschnitten, zu denen Sportler, Jäger und Angler gehörten, sagte Ginetta.

Würde er Kleinwagen verkaufen, hätte er sich ein anderes Angebot ausgedacht. Unter den Beschäftigten machen angesichts des Erfolgs der Aktion Witze die Runde wie dieser: "Chef! Auf Leitung eins will bin Laden einen Pick-up kaufen!"

Es sei aber nicht so, dass die AK-47 gleich auf dem Beifahrersitz liege, beteuerte Verkäufer Ginetta. Stattdessen bekämen die Käufer einen Gutschein. "Sie nehmen den Gutschein und gehen runter zum Waffenhändler. Sie füllen die entsprechenden staatlichen Formulare aus und das wird geprüft. Wenn Sie dann eine Waffe haben dürfen, bekommen Sie auch eine."

Der Autohändler stellte aber klar, dass alle Käufer vor dem Erhalt ihrer Waffe die üblichen Nachweise über mögliche Vorstrafen vorlegen müssten.

Ginetta sagte, er bekomme Anrufe aus dem ganzen Land. Doch nicht alle sind von seiner Geschäftsidee angetan. "Ich wurde 14 Mal mit solch einem Gewehr beschossen. Es ist eine teuflische Waffe, die viele Menschen getötet hat", zitierte der US-Sender Fox einen früheren Soldaten vom benachbarten Veteranenverein. "Kein Geschäft sollte so etwas ausgeben."

© AFP/dpa/kat - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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