Unruhen im Südsudan:Mehr als 200 Flüchtlinge bei Fährunglück ertrunken

Bei einem Fährunglück auf dem Weißen Nil sind mehr als 200 Menschen ums Leben gekommen. Sie befanden sich auf der Flucht vor Kämpfen im Südsudan, als das Schiff kenterte. Ersten Angaben zufolge soll die Fähre überfüllt gewesen sein.

Auf dem Weißen Nil im Südsudan ist eine Fähre gekentert. Mehr als 200 Menschen, die auf der Flucht vor den Kämpfen in der Stadt Malakal waren, sind bei dem Unglück ums Leben gekommen. Unter den Opfern seien zahlreiche Frauen und Kinder, sagte ein Militärsprecher der Nachrichtenagentur AFP. "Es sind alle ertrunken", fügte er hinzu. Das Schiff sei überfüllt gewesen.

Malakal ist die Hauptstadt des südsudanesischen Staates Upper Nile. Aus der Stadt wurden am Dienstag heftige Gefechte gemeldet, als Rebellen einen neuen Versuch unternahmen, Malakal unter ihre Kontrolle zu bringen.

Im erst 2011 gegründeten Südsudan war Mitte Dezember ein seit langem schwelender Machtkampf zwischen Präsident Kiir und seinem ehemaligen Stellvertreter Machar eskaliert. Die Rivalen gehören den verfeindeten Volksgruppen der Dinka und der Nuer an. Fünf von zehn Bundesstaaten sind von der Gewalt erfasst. Bei den Kämpfen wurden bereits Tausende Menschen getötet. Etwa 230.000 Südsudanesen haben nach Angaben der Vereinten Nationen vor der Gewalt die Flucht ergriffen.

In der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba kommen die Friedensverhandlungen zwischen den Konfliktparteien weiter nur schleppend voran. Es wird erwartet, dass die direkten Gespräche in einem äthiopischen Luxushotel an diesem Dienstag weitergehen.

© Süddeutsche.de/AFP/feko - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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