Unglück:Mindestens 23 Menschen sterben bei Brand in russischer Klinik

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  • In einer Klinik etwa 500 Kilometer südlich von Moskau sind bei einem Feuer mindestens 23 Menschen ums Leben gekommen. 23 weitere wurden verletzt.
  • Nach russischen Medienberichten waren alle Toten Patienten.
  • Als Brandursache wird ein Verstoß gegen Sicherheitsbestimmungen oder ein Kurzschluss vermutet.

Brand in russischer Klinik: mindestens 21 Tote

Bei einem Brand in einem psychiatrischen Krankenhaus in Russland hat es mindestens 23 Tote gegeben. Nach russischen Medienberichten waren alle Toten Patienten. 23 Menschen wurden verletzt, 24 weitere Patienten und vier Betreuer überlebten die Tragödie unbeschadet.

Das Unglück ereignete sich etwa 500 Kilometer südlich der Hauptstadt Moskau im Raum Woronesch. Das Feuer brach am Samstagabend - erst nach vier Stunden gelang es den Einsatzkräften, den Brand unter Kontrolle zu bringen. Mehr als 440 Feuerwehrleute und Rettungskräfte waren mit 80 Fahrzeugen im Einsatz. Der einstöckige Ziegelbau, in dem die Klinik untergebracht war, wurde vollständig zerstört. Als Brandursache wird ein Verstoß gegen Sicherheitsbestimmungen oder ein Kurzschluss vermutet.

Augenzeuge: "Die Leute hatten Angst und versteckten sich unter ihren Betten"

Betroffen gewesen sei ein Gebäudeteil, in dem psychisch kranke Männer mit Gehbehinderungen untergebracht waren, sagte ein Vertreter der Rettungskräfte im russischen Fernsehen. 39 Patienten des Hauses hätten nicht selbstständig laufen können. Die Menschen hätten aus dem Gebäude getragen werden müssen, um sie zu retten.

Der Fernsehsender NTV berichtete, einige Patienten hätten sich geweigert, das Haus zu verlassen, weil sie unter dem Einfluss von Schlaf- oder Beruhigungsmittel gestanden und die Gefahr nicht verstanden hätten. "Die Leute hatten Angst und versteckten sich unter ihren Betten, als sie die Rettungskräfte sahen", berichtete ein Augenzeuge dem Fernsehsender Zvezda. "Es war furchtbar, der Rauch, der Brandgeruch und das Wissen, dass die, die im Innern geblieben sind, bereits tot sind."

Nicht das erste schwere Unglück in einem psychiatrischen Krankenhaus

In Russland gibt es jedes Jahr tödliche Brände, weil sich viele Einrichtungen aus der Sowjetzeit in schlechtem Zustand befinden und die Sicherheitsregeln vielfach nicht eingehalten werden.

Im April 2013 waren bei einem Brand in einem psychiatrischen Krankenhaus nahe Moskau 38 Menschen ums Leben gekommen. Laut Medienberichten waren alle Fenster des Gebäudes vergittert, die Patienten waren mit starken Beruhigungsmitteln ruhig gestellt worden und konnten nicht reagieren. Im April 2014 gab es acht Tote, als eine Entzugsklinik für Drogenabhängige in der sibirischen Altai-Region in Brand geriet.

© SZ/dpa/AFP/jobr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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