Unfall in den Stubaier Alpen:Deutscher Bergsteiger überlebt eine Woche in Gletscherspalte

Gefangen in 20 Metern Tiefe: Ein 70-Jähriger Mann aus Bayern hat eigenen Angaben zufolge eine Woche in einer Gletscherspalte in den Tiroler Alpen verbracht. Die Alpinpolizei geht davon aus, dass die milden Temperaturen dem Bergsteiger das Leben retteten.

Für seine Retter ist es ein kleines Wunder: Ein deutscher Bergsteiger hat nach eigenen Angaben eine Woche in einer Gletscherspalte in den österreichischen Alpen überlebt. Der etwa 70-jährige Mann sei bei seiner Rettung am Dienstag nur leicht verletzt, aber unterkühlt und erschöpft gewesen, sagte der Alpinpolizist Hansjörg Knoflach. Er hatte den Mann am Mittag selbst mit Kollegen per Flaschenzug aus der etwa 20 Meter tiefen Spalte geborgen.

Der Mann, der laut Polizei aus dem bayerischen Schmidmühlen im Kreis Amberg-Sulzbach stammt, war alleine in den Stubaier Alpen in Tirol unterwegs. Nach Angaben des Wirts der Hütte Westfalenhaus brach er am vergangenen Mittwoch von dort aus zu einer Tour auf. Auf einer Höhe von etwa 3000 Metern sei er in die Spalte am Tiroler Schrankogel gefallen, berichtete der 70-Jährige. Sogenannter Sulzschnee, der bereits mehrfach angetaut und wieder gefroren ist, habe die Spalte überdeckt.

Als vermisst gemeldet wurde der Mann nach Angaben der Polizei nie. Es sei extrem ungewöhnlich, so lange in einer Spalte zu überleben, sagte Knoflach. "Das ist ein Riesenglück." Die Schilderungen des Mannes seien glaubwürdig. Dank der sommerlich milden Temperaturen habe der 70-Jährige herabtropfendes Wasser trinken können.

Drei andere Bergsteiger hörten dann am Dienstagvormittag zufällig seine Hilfeschreie. Sie lokalisierten ihn in der Spalte und alarmierten die Einsatzkräfte. Ein Hubschrauber brachte den Mann nach seiner Bergung in eine Klinik in Innsbruck.

© Süddeutsche.de/dpa/jobr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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