Unfall:Akrobat stirbt auf Festival

Tausende Menschen schauten zu, als ein Artist auf einem Festival in Spanien aus 30 Meter Höhe hinabstürzte und starb.

Von Thomas Urban, Madrid

Menschliches Versagen war nach ersten Untersuchungen die Ursache für den Tod eines Luftakrobaten auf einem Musikfestival in Madrid. Der 42-jährige Artist, der sich selbst "Lufttänzer" nannte, war vor Tausenden Zuschauern aus 30 Meter Höhe abgestürzt. Das Festival "Mad Cool" - ein Wortspiel mit der Abkürzung für Madrid und dem englischen Wort "cool" - war in der Nacht zum Samstag trotz des tödlichen Unfalls fortgesetzt worden. Die Veranstalter erklärten, sie hätten angesichts von insgesamt 45 000 Zuschauern in der großen Halle kein Chaos riskieren wollen. Die Sicherheitsbehörden hätten dem zugestimmt. Der Artist tanzte in der abgedunkelten Halle in einem beleuchteten Würfel, den ein Kran hochzog, und zwar zu "Purple Rain" von Prince. Er hielt sich an einem Seil fest. Die Unterseite des Würfels war offen, weil er bei den Schlusstakten an einem zweiten Seil aus Gummi abspringen und dabei Konfetti regnen lassen sollte. Der Unfall passierte, als er zu dem Gummiseil griff, denn dieses war nach den Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft nicht richtig gesichert. Zuschauer in den hinteren Rängen nahmen zunächst an, dass der Sturz zur Vorführung gehörte.

© SZ vom 10.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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