Nach den schweren Unwettern in Nordkorea ist die Zahl der Opfer in den Katastrophengebieten stark gestiegen. Laut der amtlichen nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA kamen 169 Menschen ums Leben. Landesweit würden noch 400 Menschen vermisst. Mehr als 212.000 Menschen hätten ihre Häuser verlassen müssen, mehr als 65.000 Hektar Ackerland seien in den vergangenen Wochen überschwemmt worden. Zuvor war von 119 Todesopfern und mehr als 80.000 obdachlos gewordenen Menschen bei Überschwemmungen und Gewittern seit Mitte Juli die Rede gewesen.
Für die betroffenen Menschen in Nordkorea ist die Situation katastrophal. Im Juni hatte ein UN-Länderbericht festgestellt, dass rund zwei Drittel der 24,1 Millionen Nordkoreaner nicht genug zu essen hätten - die Überschwemmung verschärft die Lage.
Das UN-Koordinierungsbüro in Pjöngjang mahnte schon am vergangenen Donnerstag, dass die Menschen in den am schwersten betroffenen Gebieten unverzüglich Nahrungsmittelhilfe benötigen. Viele Nordkoreaner hätten zudem keinen ausreichenden Zugang zur Trinkwasser- und Gesundheitsversorgung. Verschiedene UN-Organisationen hatten nach einem Besuch in den Flutgebieten auch vor dem Risiko einer Verbreitung von Durchfallerkrankungen gewarnt.
UN schickt erste Lebensmittellieferung
Am Freitag teilte das Welternährungsprogramm (WFP) der Vereinten Nationen auf seiner Website mit, dass es Lebensmittel in die Überschwemmungsgebiete schicken wird. Die Flutopfer bekämen zunächst eine Tagesration Mais in Höhe von 400 Gramm für einen Zeitraum von zwei Wochen. Wann die Hilfe eintreffen soll, ist noch unklar.