U-Bahn-Pfusch in Düsseldorf:Arbeiter frisierte Protokoll

Im Skandal um gefälschte Protokolle beim U-Bahn-Bau in Düsseldorf hat ein Bauarbeiter Manipulationen eingeräumt. Seine Begründung dafür ist allerdings wenig kriminell.

Beim Skandal um Unregelmäßigkeiten beim Bau der Düsseldorfer U-Bahn hat ein Bauarbeiter einem Bericht zufolge Manipulationen bei den Protokollen zugegeben. Der mittlerweile suspendierte Mitarbeiter der Firma Bilfinger Berger habe angegeben, die für die Vermessung der Schlitzwände notwendigen Gerätschaften seien gelegentlich ausgefallen, berichtet der Kölner Stadt-Anzeiger.

In diesen Fällen seien die fehlenden Daten per Hand ergänzt und somit frei erfunden worden, um pünktlich Feierabend zu haben und nicht noch Überstunden machen zu müssen.

Der Zeitung zufolge bestätigte ein Sprecher der am Bau Kölner U-Bahn beteiligten Unternehmen, die teilweise auch in Düsseldorf tätig sind, das Geständnis des Bauarbeiters.

Die erfundenen Daten jedoch seien "in dem Bewusstsein nachgetragen worden, dass die Schlitzwände korrekt gesetzt wurden".

Die so genannten Schlitzwände sollen die Baugruben unter anderem vor Grundwasser schützen. Beim U-Bahn in Düsseldorf besteht der Verdacht, dass die Protokolle von 27 Wandabschnitten gefälscht wurden, hieß es in dem Bericht. Erkenntnisse darüber, wieso auch beim Bau der Kölner U-Bahn zahlreiche Schlitzwand-Protokolle gefälscht wurden, gibt es demnach bisher noch nicht.

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