Schweres Beben im Osten der Türkei:Erdbebenwarte rechnet mit Hunderten Toten

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Ein schweres Erdbeben hat den Osten der Türkei erschüttert. In der Provinzhauptstadt Van stürzten Gebäude ein, Menschen sollen verschüttet sein. Das Beben hat eine Stärke von 7,2 erreicht. Die türkische Erdbebenwarte Kandilli rechnet mit bis zu tausend Toten.

Ein schweres Erdbeben hat am Sonntag den Osten der Türkei erschüttert. Experten der Istanbuler Erdbebenwarte Kandilli rechnen mit bis zu 1000 Todesopfern. Dies sei nach der Stärke des Bebens zu erwarten, erklärten sie auf einer Pressekonferenz, die von türkischen Fernsehsendern übertragen wurde. Zuvor hatte die Katastrophenschutzbehörde in Ankara mitgeteilt, es habe Tote und schwere Schäden gegeben. Dabei wurden keine konkreten Zahlen zu den Opfern genannt.

Erdbeben in der Provinz Van
:Türkei befürchtet bis zu tausend Todesopfer

Ein starkes Erdbeben hat den Osten der Türkei erschüttert und schwere Schäden angerichtet - die Katastrophe könnte bis zu tausend Menschen das Leben gekostet haben. Die Bilder.

Das Beben habe eine Stärke von 7,2 erreicht, erklärten Experten der Erdbebenwarte. Zudem habe es zwei Nachbeben der Stärken 5,4 und 5,5 gegeben. Das Zentrum des Bebens lag demnach unter dem Dorf Tabanli in der Provinz Van nahe der Grenze zum Iran.

Dort seien mehrere Häuser eingestürzt, meldete die Nachrichtenagentur Anadolu. In der Stadt Van leben etwa 380.000 Menschen. "Einige Gebäude sind beschädigt, aber wir haben keine Informationen über Opfer", sagte der Bürgermeister von Tabanli, Bekir Kaya, im Fernsehsender NTV. Zudem sei das Telefonnetz zusammengebrochen, weshalb niemand erreicht werden könne.

TV-Sender zeigten Bilder von Menschen, die in Panik auf die Straßen rannten. Bilder von Überwachungskameras zeigten Bürogebäude, in denen Möbel übereinander stürzten.

Ministerpräsident Erdogan will in das Krisengebiet reisen

Der Rettungsdienst des türkischen Rote Halbmonds mobilisierte Helfer und wollte Zelte ins Krisengebiet bringen. "Es ist ein starkes Erdbeben, das schwere Verwüstungen anrichten kann", sagte der Präsident der Organisation, Lütfi Akan. Auch die Armee sollte für die Rettungsarbeiten herangezogen werden.

Ministerpräsident Recep Tayyib Erdogan sagte alle seine Termine ab und wollte sich NTV zufolge noch am Sonntag ins Erdbebengebiet begeben. Er sollte von mehreren Ministern begleitet werden, darunter dem Gesundheitsminister.

Die Türkei wird wegen ihrer geografischen Lage immer wieder von heftigen Erdbeben heimgesucht. 1999 kamen bei zwei starken Beben im dicht besiedelten Nordwesten der Türkei etwa 20.000 Menschen ums Leben. In der Provinz Kutahya starben 1970 mehr als tausend Menschen durch Erderschütterungen. Auch in der Provinz Van gab es schon Erdbeben mit zahlreichen Toten.

© dpa/dapd/afp/wolf - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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