Toter Steuerberater in Berlin:Sohn wegen Mordverdachts verhaftet

Im Fall des ermordeten Steuerberaters deutet vieles auf ein Familiendrama hin. Aufgrund neuer Indizien habe sich ein dringender Tatverdacht gegen den jüngsten Sohn des Opfers ergeben, so die Staatsanwaltschaft. Der 16-Jährige muss nun in Haft.

Spezialkräfte der Polizei haben den 16-jährigen Sohn des erschossenen Berliner Steuerberaters am Dienstag wegen Mordverdachts verhaftet. Der 49-Jährige war vor etwa zweieinhalb Monaten in seiner Kanzlei im Stadtteil Westend von mehreren Schüssen getroffen worden. Die Ermittler gehen davon aus, dass Probleme in der Familie Auslöser für die Todesschüsse waren.

Ein Mobiles Einsatzkommando verhaftete den Jugendlichen am Dienstagnachmittag, als er das Wohnhaus der Familie verließ. Gegen den 16-Jährigen liegt ein Haftbefehl wegen Mordes vor. Aufgrund neuer Indizien und Zeugenaussagen habe sich ein dringender Tatverdacht gegen den Sohn ergeben, teilten Staatsanwaltschaft und Polizei mit. Er soll nun in Untersuchungshaft kommen.

Weitere Einzelheiten wollten die Behörden nicht mitteilen. "Das ist filigrane Arbeit gewesen", sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Martin Steltner. Die Ermittlungsergebnisse hätten sich zu einer neuen Beweislage verdichtet. Ob DNA-Material dafür entscheidend sei, sagte Steltner nicht. Die Tatwaffe bleibt nach wie vor verschwunden.

Der verhaftete 16-Jährige - der jüngere Sohn des Steuerberaters - soll jetzt ausführlich vernommen werden. Zeitungen hatten immer wieder von Konflikten in der Familie des Opfers berichtet, das Ehepaar soll getrennt gelebt haben. Beide Söhne waren kurz nach der Tat schon einmal festgenommen worden, kamen dann aber wieder auf freien Fuß.

© Sueddeutsche.de/dpa/dato - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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