Toppenstedt bei Hamburg:Fünfjähriger und Erwachsener sterben bei Baggerunfall in Zeltlager

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Toppenstedt: Ein Zeltlager wird zur Tragödie. (Foto: Philipp Schulze/dpa)

Eine Gruppe von Vätern veranstaltet mit ihren Kindern ein Zeltlager in Toppenstedt südlich von Hamburg. Dann kommt es zur Tragödie.

Bei einem Unfall während einer Ausfahrt mit einem Bagger sind in Toppenstedt im Landkreis Harburg in Niedersachsen ein kleiner Junge und ein Mann gestorben. Zehn weitere Kinder wurden am Samstagabend zum Teil schwer verletzt, vier von ihnen mussten mit Hubschraubern in Kliniken gebracht werden, wie Mathias Wille, Sprecher der Kreisfeuerwehr Harburg, der Deutschen Presse-Agentur sagte. Nach Angaben eines Notfallseelsorgers war das getötete Kind fünf Jahre alt.

Der Unfall ereignete sich während eines Zeltlagers, das Väter mit ihren Kindern im Kindergartenalter veranstaltet hatten. Dabei sei eine Gruppe "zur Belustigung" von einem Bagger über einen Feldweg gefahren worden, sagte der Feuerwehrsprecher. Die Personen waren währenddessen in einer Art Gitterbox, die der Radlader nach oben gehoben hatte. Bei einer Ausfahrt brach die Box ab und fiel auf den Boden. Das Gefährt soll jetzt näher untersucht werden, ein Gutachter sei vor Ort, sagte Wille.

Polizei beschlagnahmt Bagger für Untersuchungen

Über dem Gelände flog am Samstagabend eine Polizeidrohne. Der tote 39-jährige Vater und das tote Kind waren laut Feuerwehr nicht verwandt. Ob Kinder in Lebensgefahr sind, konnte der Sprecher zunächst nicht sagen. "Das ist immer die Horrorvorstellung, wenn Kinder betroffen sind. Hier haben sich schon schreckliche Szenen abgespielt. Eltern mussten daran gehindert werden, zur Unfallstelle zu laufen", berichtete Wille. Er könne sich an ein derartiges Unglück in der Gegend in den vergangenen 20 Jahren nicht erinnern.

Der Bagger wurde von der Polizei für Untersuchungen beschlagnahmt. Der Fahrer sei zu einer Polizeidienststelle mitgenommen worden, sagte Polizeisprecher Jan Krüger am Samstagabend am Unglücksort. Es würden "routinemäßige" Untersuchungen auf eine mögliche Beeinflussung durch Alkohol oder Drogen durchgeführt.

Laut Polizei ist das Unglück mutmaßlich durch einen gerissenen Hydraulikschlauch ausgelöst worden. Dadurch habe sich die Box vom Bagger gelöst und sei heruntergefallen, sodass die Insassen aus etwa drei Metern Höhe nach vorne gestürzt seien. Einige von ihnen seien dabei wohl von dem herabfallenden Metallkorb getroffen worden. Toppenstedt hat gut 2000 Einwohner und liegt etwa 35 Kilometer südlich von Hamburg.

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