Die in einem Wald bei Ludwigsfelde (Teltow-Fläming) gefundene tote Frau ist die Ehefrau des früheren Bürgermeisters der Stadt, Heinrich Scholl. Mit Hilfe einer DNS-Analyse sei sie zweifelfsfrei als die 67-jährige Brigitte Scholl identifiziert worden, teilte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Potsdam, Ralf Roggenbuck, mit. Sie wurde Opfer eines Gewaltverbrechens, wie die Obduktion der Leiche ergab. Es wird gegen Unbekannt wegen Mordes ermittelt.
Zwar galt die Identität der Toten schon bisher als ziemlich sicher, Polizei und Staatsanwaltschaft wollten aber vor einer offiziellen Bestätigung die DNS-Untersuchung abwarten. Brigitte Scholl war seit dem 29. Dezember vermisst gemeldet und zuletzt mit ihrem Auto und dem Hund unterwegs.
Polizei bittet Bevölkerung um Mithilfe
Während der systematischen Suche wurde die Leiche am vergangenen Freitag entdeckt. Auch der Hund, ein hellbrauner Cocker Spaniel, sei gewaltsam getötet worden, sagte Roggenbuck. In dem Fall gebe es noch keine heiße Spur oder einen Tatverdächtigen.
Die Ermittler seien dringend auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen. Vor allem Augenzeugen seien wichtig. Laut Staatsanwaltschaft wird das Auto, ein silberner Mercedes-Benz (C-Klasse), weiter auf Spuren untersucht. Auch andere Spuren würden untersucht. "Es ist wie ein Puzzlespiel."
Ob womöglich ein Raubmord vorliegt, wollte Roggenbuck aus ermittlungstaktischen Gründen nicht sagen. Genauso schwieg er zu der Frage, ob sich der Tatverdacht gegen Einheimische oder Auswärtige richtet.
In dem etwa 24.000 Einwohner zählenden Ludwigsfelde sitzt der Schock über die Tat tief. Die Bürger hofften auf eine schnelle Aufklärung des Verbrechens, sagte Stadtsprecherin Marina Ujlaki. Brigitte Scholl betrieb in Ludwigsfelde einen Kosmetiksalon und engagierte sich in sozialen Projekten. Ihr Mann war von 1990 bis 2008 Bürgermeister.