Times Square in New York:Polizisten erschießen bewaffneten Mann

Lesezeit: 1 min

Mitten auf dem belebten Times Square beginnt am Samstagnachmittag eine spektakuläre Verfolgungsjagd: Polizisten setzen einem Mann nach, der mit einem Messer herumfuchtelt. Wenig später fallen Schüsse, der Flüchtige ist tot.

Die Touristen schreien, rennen davon - oder zücken ihre Handys, um zu filmen: Mitten auf dem belebten Times Square in New York, vor den Augen unzähliger Zeugen, setzen Polizisten mit gezogenen Waffen einen mutmaßlichen Messerstecher nach. Einige Blocks weiter fallen bald darauf Schüsse, der Mann ist tot.

Wegen eines Joints wurde ein Mann am Samstagnachmittag von der New Yorker Polizei gestoppt. Kurze Zeit später war er tot. (Foto: REUTERS)

US-Medien veröffentlichten am Wochenende Amateurvideos, die Passanten mit ihren Smartphones von dem Zwischenfall am Samstagnachmittag gedreht hatten. Auf einem Video, das auf der Webseite des TV-Senders NBC veröffentlicht wurde, ist zu sehen, wie ein Mann in weißem T-Shirt vor zahlreichen Polizisten zurückweicht, bevor plötzlich etliche Schüsse und die Schreie von Passanten zu hören sind. Ein auf der Webseite der New York Times veröffentlichtes Foto eines brasilianischen Touristen zeigt, wie zwei Polizisten ihre Waffen auf den Mann richten, der in seiner Hand offenbar ein Messer hält.

Augenzeugen und den Angaben der Polizei zufolge hielten die Beamten den Mann am weltberühmten Times Sqaure an, weil er dort Marihuana rauchte. Er bedrohte die Polizisten und weigerte sich, sein Messer niederzulegen. Die Beamten konnten ihn nach eigenen Angaben auch nicht mit Pfefferspray überwältigen. Als er schließlich auf sie zugestürzt sei, hätten zwei Beamte Schüsse auf ihn abgegeben, heißt es in den Schilderungen der Ermittler weiter.

Augenzeugen berichten in der New York Times, wie der Mann ein Messer zückte und die Verfolgungsjagd begann. "Als wir erkannt haben, was da passiert, sind wir nur noch gerannt", zitiert das Blatt einen 19-Jährigen. Den Schilderungen zufolge wich der Flüchtige dem Verkehr in Manhatten aus, er soll seine Verfolger sogar noch provoziert und gerufen haben: "Kommt, schnappt mich!"

Den Angaben zufolge war der Erschossene polizeibekannt: Zehnmal sei er bereits verhaftet worden, berichtet NBC, unter anderem wegen Vandalismus und der Belästigung von Verkehrsteilnehmern in New Yorks Innenstadt.

Eine Tante des Erschossenen warf der Polizei einen unangemessenen Einsatz von Gewalt vor: "Man braucht keine zwölf Kugeln, um jemanden zu erschießen", sagte Margaret Johnson der New York Daily News. Ein Polizeivertreter sagte örtlichen Medien hingegen, die Beamten hätten "angemessen gehandelt".

© Süddeutsche.de/AFP/leja - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: